Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

hallen

Grammatik Verb
Aussprache  [ˈhalən]
Worttrennung hal-len
Wortbildung  mit ›hallen‹ als Erstglied: Halleffekt  ·  mit ›hallen‹ als Letztglied: aufhallen · aushallen · erhallen · hinhallen · nachhallen · verhallen · widerhallen · zurückhallen
 ·  mit ›hallen‹ als Binnenglied: dumpf hallend · dumpfhallend · lang hallend · langhallend · weit hallend · weithallend
eWDG

Bedeutungen

1.
laut klingen, schallen
Beispiele:
ein Ruf, Lied, Knall, Schlag hallt
durch die stille Nacht hallte ein Schuss
im Walde hallt ein Schrei
die Stiefel der Soldaten hallten auf dem Pflaster
das Pfeifen der Lokomotiven hallt im Bahnhof
die Klänge der Musikkapelle hallen über den Platz
vom Fluss her hallten die Stimmen der Schiffer
laut hallte die Schiffsglocke über das Deck
die Hämmer hallen dröhnend im Takt
die Donnerschläge hallten betäubend
es hat gehallt wie bei einem schweren Gewitter
weit war das Hallen der Trompete zu hören
Grammatik: oft im Partizip I
Beispiele:
ein weithin hallendes Gelächter, Getöse
der hallende Lärm der Maschinen
die hallenden Axtschläge der Holzfäller
die Schiffssirene tutete hallend
während die Glocken nun hallend ausschlugen [ CramerKonzessionen280]
2.
einen Schall, Widerhall hervorrufen, widerhallen
Beispiele:
die Schreie der Verunglückten hallten schauerlich in den Bergschluchten
ein Saal hallt (= der Schall wird von seinen Wänden zurückgeworfen)
das leere Zimmer hallt
Dumpf hallten die Schritte der Soldaten in den katakombenartigen Gewölben [ BredelEnkel259]
Grammatik: oft im Partizip I
Beispiele:
ein hallender Flur, Korridor
die hallenden Räume einer Kaserne
wir gingen durch enge, hallende Gänge
sie unterhielten sich nur leise in der hallenden Diele
das Echo kam hallend von den Bergwänden zurück
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Hall · hallen
Hall m. ‘Schall, lauter Klang’, mhd. hal, Abstraktbildung zum starken Verb ahd. hellan, mhd. hellen ‘ertönen, erschallen’; zur Herleitung s. hell. Hall wird, ebenso wie hallen, vorwiegend für allmählich schwächer werdende, widerhallende Töne verwendet und kommt damit Nachhall und nachhallen nahe. – hallen Vb. ‘schallen’, Ableitung von Hall, die seit dem 15. Jh. neben hellen auftritt und sich im 18. Jh. allgemein durchsetzt.

Thesaurus

Synonymgruppe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›hallen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›hallen‹.

Verwendungsbeispiele für ›hallen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Aber plötzlich hallt ein furchtbarer Lärm, ein metallisches Krachen, durch den Gang. [Die Zeit, 26.09.1997, Nr. 40]
Wie man in den Wald hinein ruft, so hallt es heraus. [Süddeutsche Zeitung, 28.01.2003]
Allerorten wird also ein wenig Wind gemacht um diesen Preis, statt ihn nur an einem Tag zu feiern, hallt sein Ruf über mehrere Monate. [Süddeutsche Zeitung, 03.04.2000]
In solch entschleunigten Momenten duftet es in der Halle nach gutem Dope. [Die Welt, 02.12.2004]
In einem Tunnel ist es stockdunkel, das Rattern hallt hundertfach. [Der Tagesspiegel, 21.12.2003]
Zitationshilfe
„hallen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/hallen>.

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