salopp, abwertend grob, unerhört
hanebüchen
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung ha-ne-bü-chen
Häufige Falschschreibung hahnebüchen
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
hanebüchen
Adj.
‘grob, unerhört, aberwitzig’,
mhd.
hagenbüechīn
(woraus im 15. Jh.
md.
hanbuchen)
‘aus Hainbuchenholz’,
Adjektivableitung von
mhd.
hagenbuoche,
frühnhd.
Hage(n)buche
‘Weißbuche’
mit den kontrahierten Nebenformen
frühnhd.
(md.)
Hainbuche
(s. d.),
Hanbuche
(16. Jh.).
Die jetzt allein herrschende übertragene Bedeutung,
die an das Knorrige, Derbe des Hainbuchenholzes anschließt,
kommt erst im 18. Jh. auf;
zunächst stehen neben
han(e)büchen
noch
hainbüchen
(ein haynbüchener Kerl,
18. Jh.)
und
hagebüchen
(noch im 19. Jh.).
In jüngerer Sprache vorwiegend
auf unverständliche Entscheidungen
und Handlungsweisen bezogen,
geläufig insbesondere
hanebüchener Unsinn,
das ist hanebüchen.
Thesaurus
Synonymgruppe
(ein) starkes Stück
·
(eine) Frechheit
·
(eine) Unverschämtheit
·
(etwas) spottet jeder Beschreibung
·
dreist
·
haarsträubend
·
hanebüchen
·
jeder Beschreibung spotten
·
skandalträchtig
·
unerhört
·
unglaublich
·
unsäglich
·
unverschämt
●
hagebüchen
veraltet
·
nichts für schwache Nerven
übertreibend
·
(da) bleibt einem die Spucke weg
ugs., fig.
·
(da) hört sich doch alles auf!
ugs.
·
(das ist) der Gipfel der Unverschämtheit
ugs.
·
(das) schlägt dem Fass den Boden aus!
ugs.
·
(das) schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht
ugs., scherzhaft-ironisch,
salopp
·
(das) setzt dem ganzen die Krone auf!
ugs.
·
(dazu) fällt einem nichts mehr ein
ugs.
·
(ein) dicker Hund
ugs., fig.
·
(eine) Zumutung!
ugs.
·
(etwas) geht auf keine Kuhhaut
ugs.
·
Ist das (noch) zu fassen!?
ugs.
·
also so etwas!
ugs.
·
bodenlos
ugs.
·
das Allerletzte
ugs.
·
das Letzte
ugs.
·
das ist (ja wohl) die Höhe!
ugs.
·
heftig!
ugs.
·
ja gibt's denn sowas!?
ugs.
·
kaum zu fassen
ugs.
·
man fasst es nicht!
ugs.
·
nicht zu fassen
ugs., Hauptform
·
unmöglich
ugs.
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›hanebüchen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›hanebüchen‹.
Verwendungsbeispiele für ›hanebüchen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Denn was diese Regierung auszeichnet, ist nicht nur ihr hanebüchenes Agieren, sondern auch die Unfähigkeit zu korrigieren.
[Die Welt, 21.06.1999]
Was Liszt sich zumutete, ist musikalisch faszinierend und spieltechnisch hanebüchen.
[Der Spiegel, 14.04.1986]
Trotz des umstrittenen Elfmeters ist es hanebüchen, die Schuld bei anderen zu suchen.
[Die Welt, 25.05.1999]
Öffentlich mag der Kanzler nicht über die hanebüchene Situation seiner Koalition reden.
[Süddeutsche Zeitung, 09.11.2001]
Das macht selbst die hanebüchensten Wendungen seiner über Stock und Stein stolpernden Handlung erträglich.
[Die Zeit, 04.03.1999, Nr. 10]
Zitationshilfe
„hanebüchen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/haneb%C3%BCchen>.
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