gehoben Harfe spielen
harfen
Worttrennung har-fen
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Harfe · harfen · Harfenist · Harfner
Harfe
f.
großes Musikinstrument,
dessen Saiten mit den Fingern gezupft werden;
in seiner Grundform bereits auf Abbildungen
in altägyptischen Felsengräbern dargestellt.
Die Herkunft der germ. Bezeichnung
ahd.
harpha
(9. Jh.),
harfa
(10. Jh.),
mhd.
harpfe,
asächs.
harpa,
mnd.
mnl.
harpe,
herpe,
nl.
harp,
aengl.
hearpe,
engl.
harp,
anord.
harpa
und
(latinisiert)
harpa
(Venantius Fortunatus,
6. Jh.)
ist jedoch ungeklärt.
Deutungsversuche knüpfen an die Form des Instruments
oder an die Art der Tonerzeugung an.
So wird
Harfe
mit
anord.
munnharpa
‘Mundkrampf, Zusammenziehen der Lippen wegen Kälte’
(auch Name einer Dämonin),
isl.
harpa
‘zusammenkneifen’,
herpa
‘zusammenziehen’,
griech.
kárphos
(κάρφος)
‘trockener Körper, dürres Reisig’,
lat.
corbis
‘Korb, Flechtwerk’,
russ.
koróbit’
(коробить)
‘krümmen, biegen’
verglichen
und zu
ie.
*(s)kerb(h)-,
*(s)kreb(h)-
‘drehen, krümmen’,
einer Erweiterung der Wurzel
ie.
*(s)ker-
‘drehen, biegen’,
gestellt,
so daß das Instrument entweder nach seiner hakigen Krümmung
()
oder nach den beim Zupfen gekrümmten Fingern benannt sein kann.
–
1, 948
harfen
Vb.
‘die Harfe spielen’,
mhd.
harpfen,
herpfen.
Harfenist
m.
(16. Jh.),
Harfner
m.
(18. Jh.).
Verwendungsbeispiele für ›harfen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Blitzschnell harften ihre langen und haarigen Spinnenbeine über das Netz hin.
[Rangnow, Rudolf: Tropenpracht und Urwaldnacht, Braunschweig: Gustav Wenzel & Sohn 1938 [1938], S. 154]
Die Gruberowa zwitschert so hoch und süß wie ein Vogerl, unter ihr harft und wogt selig das Münchener Rundfunkorchester unter Leitung Rudolf Bibls.
[Die Zeit, 07.08.1995, Nr. 32]
Zitationshilfe
„harfen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/harfen>.
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