harpunieren
Duden, GWDS, 1999 und DWDS
Bedeutung
⟨jmd. harpuniert (etw.)⟩mit der Harpune treffen, arbeiten
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: Fische, Wale harpunieren
Beispiele:
Sichteten die Jäger einen Wal, nahmen sie in Ruderbooten die Verfolgung auf, bis sie das Tier harpunieren konnten – ein gefährliches Verfahren, vor allem, wenn die getroffenen Wale um sich schlugen. [Süddeutsche Zeitung, 19.04.2014]
Das [die Zutraulichkeit der Fische] liegt […] daran, dass in dem […] unter Naturschutz gestellten Gebiet weder harpuniert noch geangelt werden darf. [Der Spiegel, 15.07.2011 (online)]
Die Flussdelfine des Amazonas sind akut bedroht. Die Tiere sterben in Scharen – harpuniert von Fischern, die das Fleisch als Köder nutzen. [Der Spiegel, 11.07.2010 (online)]
Unser Freund[…] hatte recht, Angeln hatte keinen Sinn, in den Flüssen Marayos werden die Fische geschöpft oder einfach harpuniert. [Rangnow, Rudolf: Tropenpracht und Urwaldnacht, Braunschweig: Gustav Wenzel & Sohn 1938 [1938], S. 72]
übertragen Hier werden fortschrittliche Initiativen im Walschutz harpuniert, um zu unterbinden, dass sich die IWC (= Internationale Walfangkommission) zukünftig stärker für den Schutz der Wale als für ihre Bejagung einsetzt. [Der Standard, 25.10.2016]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Harpune · harpunieren
Harpune f. ‘eiserner Wurfspieß mit Widerhaken und Fangleine’ (besonders für den Walfang). Im 17. Jh. wird nl. harpoen übernommen, zunächst in den Formen Harpoen, Harpon. Vorausgehendes gleichbed. mnl. harpoen ist entlehnt aus mfrz. frz. harpon ‘Eisenhaken’ (erst seit dem 17. Jh. auch für ‘Enterhaken, Harpune’ nachweisbar), einer Ableitung von mfrz. frz. harpe ‘Haken, Verzahnung, Klaue’. Dieses läßt sich semantisch an griech. hárpē (ἅρπη) ‘Sichel, Elefantenhaken, Raubvogel’, lat. harpē ‘Sichel, Hakenschwert, Edelfalke’, mlat. arpa ‘Raubvogel’ anschließen, doch deuten historische und lautliche Gründe auf eine Herleitung aus dem Germ., vgl. die unter Harfe (s. d.) angegebenen Wortformen anord. munnharpa ‘Mundkrampf’, isl. harpa ‘zusammenkneifen’, herpa ‘zusammenziehen’. Wahrscheinlich beruhen die frz. Substantive auf Verschmelzung griech.-lat. Erbgutes mit einer jüngeren germ. Entlehnung. – harpunieren Vb. ‘mit der Harpune erlegen’ (Ende 18. Jh.), vgl. frz. harponner.
Typische Verbindungen zu ›harpunieren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›harpunieren‹.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Harpagon Harpune Harpunengeschütz Harpunenkanone Harpunier |
Harpyie harren harsch Harsch Harscheisen |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)