harren
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung har-ren
Bedeutungsübersicht
- [gehoben] sehnsüchtig warten
- ⟨jmds., einer Sache harren⟩ jmdn., etw. herbeisehnen, herbeiwünschen
- [übertragen] ...
eWDG
Bedeutung
gehoben sehnsüchtig warten
Beispiele:
sie harrten den ganzen Tag
die harrende Menge
sprichwörtlichHoffen und Harren macht manchen zum Narren (= wer immer bloß abwartet und selbst nichts unternimmt, hat nichts zu erwarten)
⟨jmds., einer Sache harren⟩jmdn., etw. herbeisehnen, herbeiwünschen
Beispiele:
wir haben seiner lange geharrt
er harrte gespannt der Dinge, die da kommen sollten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
harren · ausharren · beharren · beharrlich · Beharrlichkeit · Beharrungsvermögen · verharren
harren Vb. ‘sehnsüchtig, geduldig warten’. Die Herkunft des erst im Mhd. auftretenden Verbs (mhd. harren) ist nicht geklärt. Größere Verbreitung erfährt es in frühnhd. Zeit vom omd. Raum aus, besonders durch Luther. Heute vornehmlich in Präfixbildungen: ausharren Vb. ‘aushalten, geduldig warten’ (15. Jh.). beharren Vb. ‘zäh festhalten, standhaft sein, nicht nachgeben’, mhd. beharren; beharrlich Adj. ‘zäh, standhaft, hartnäckig’ (15. Jh.); Beharrlichkeit f. (17. Jh.; um 1500 Beharrlicheit); Beharrungsvermögen n. ‘Fähigkeit, fest an einer Stelle, einem Fleck zu bleiben’ (Ende 18. Jh.), in der Physik ‘Trägheit’ (Mitte 19. Jh.). verharren Vb. ‘zäh festhalten, aushalten’, spätmhd. verharren.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
harren ·
sich nicht (von der Stelle) rühren ·
stehen bleiben ·
verharren ·
verweilen ·
vor Ort bleiben ·
warten ·
weilen
Typische Verbindungen zu ›harren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›harren‹.
Aufarbeitung
Beantwortung
Bearbeitung
Demonstrant
Ding
Einlösung
Entdeckung
Erledigung
Erlösung
Erschließung
Hundert
Klärung
Menschenmenge
Migrant
Realisierung
Regierungsgegner
Tausend
Verwirklichung
Vollendung
Wiederentdeckung
Zehntausend
geduldig
gespannt
sehnsuchtsvoll
sehnsüchtig
stundenlang
tagelang
tapfer
ungeduldig
vergebens
Verwendungsbeispiel für ›harren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das alles ist dunkel, dunkel und harrt noch
der Aufklärung.
[Mann, Thomas: Buddenbrooks, Frankfurt a. M.: Fischer 1989 [1901], S. 209]
Nach Demonstrationen wie nach Wahlen harren
die Probleme immer noch der Lösung.
[Die Zeit, 13.06.1986, Nr. 25]
So begann man der gewaltigen Dinge zu harren,
die da kommen sollten.
[Die Zeit, 15.06.1984, Nr. 25]
Zunächst harrten fast alle der Dinge, die da
geschehen mochten, eine Spannung, die wohl nicht zuletzt auf die verwirrende
Architektur zurückzuführen war.
[Die Zeit, 03.11.1967, Nr. 44]
Er war verrückt geworden, aber die Welt hatte ihn trotzdem nicht
verlassen, sondern harrte geduldig bei ihm aus, ihrem
letzten Bewohner.
[Ransmayr, Christoph: Die letzte Welt, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1990], S. 233]
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