Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

hasten

Grammatik Verb · hastet, hastete, ist gehastet
Aussprache 
Worttrennung has-ten
Wortbildung  mit ›hasten‹ als Letztglied: Gehaste · davonhasten · entlanghasten · herbeihasten · hinaufhasten · umherhasten · vorbeihasten · vorwärtshasten · vorüberhasten · weiterhasten · zurückhasten · überhasten
eWDG

Bedeutungen

1.
sich in Hast (auf ein bestimmtes Ziel hin) bewegen
Beispiele:
er hastet zur Arbeit, in die Schule, zum Bahnhof
die Reisegruppe ist nur durch die Stadt gehastet
die Frau hastete hin und her, keines Entschlusses fähig
hastenden Schrittes lief er durch das Tor
das hastende (= ruhelose) Getriebe der Großstadt
das Jagen und Hasten nach Geld
Laufkäfer hasten durchs Gesträuch / In ihren goldnen Panzerröckchen [ StormAbseits]
2.
Worte schnell hervorstoßen
Beispiele:
»ich komme gleich«, hastete Jürgen
»Gewiß, selbstvers‑tändlich«, hastete der Onkel mit unbeherrschtem Unterkiefer [ Th. MannZauberb.2,607]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Hast · hasten · hastig
Hast f. ‘aufgeregte Eile, Überstürzung’, ein nd. Wort, seit dem 16. Jh. in der Literatursprache. Mnd. hāst, hast ‘Eile, Eifer, Zorn’ (14. Jh., vermutlich älter; vgl. Öhmann in: ZfdWf. N. F. 16 (1960) 161 ff.) geht wie wohl auch mnl. hast(e), haest(e), nl. haast und wie engl. haste zurück auf afrz. haste ‘Hast, Eile’ (frz. hâte), das selbst aus dem Germ., wohl aus anfrk. *haist ‘Heftigkeit’, stammt. Dieses ist mit ahd. heistīgo Adv. ‘ungestüm, sehr’ (9. Jh.), langobard. haistan Adv. ‘gewaltsam’, aengl. hǣst ‘ungestüm; Heftigkeit’, afries. hāst ‘hastig; Eile’ zu verbinden und damit an die unter heftig (s. d.) angeführte Wortgruppe um ahd. heifti, mhd. heifte ‘ungestüm, sehr’, anord. heifst, got. haifsts ‘Zank, Streit’ anzuschließen. – hasten Vb. ‘sich hastig bewegen, sich überstürzen’ (16. Jh.), mnd. hāsten, mnl. haesten, nl. haasten; vgl. afrz. haster, frz. hâter. hastig Adj. ‘voller Hast, überstürzt, sehr eilig’, mhd. hasteclīche Adv., mnd. hāstich.

Thesaurus

Synonymgruppe
hasten · hetzen · rasen · rennen · schnellen · sprinten · stieben · wirbeln  ●  (schnell) laufen  Hauptform · fegen  fig. · galoppieren  Tier · schießen  fig. · dahinpreschen  ugs. · die Beine in die Hand nehmen  ugs., fig. · düsen  ugs. · eilen  geh. · fetzen  ugs. · fitschen  ugs., ruhrdt. · fliegen (mit Richtungsangabe)  geh., dichterisch, fig. · flitzen  ugs. · jagen  ugs. · pesen  ugs. · preschen  ugs. · sausen  ugs. · spurten  ugs. · stürmen  ugs. · wetzen  ugs., regional · zischen  ugs.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›hasten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›hasten‹.

Verwendungsbeispiele für ›hasten‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Verletzte werden auf Händen hereingeschleppt, überarbeitete Ärzte hasten von einem Patienten zum anderen, es ist ein chaotisches Durcheinander. [Die Zeit, 25.07.2006, Nr. 30]
Er hastet in die Küche, er braucht jetzt Kaffee, kann aber die Dose mit dem Pulver nicht finden. [Die Zeit, 19.04.2006, Nr. 16]
Was du alles noch weißt, das haste dir nur aus Heimweh gemerkt. [Die Zeit, 05.03.1993, Nr. 10]
Ich hastete vor, bereit, dem Schicksal ins Auge zu sehen. [Süddeutsche Zeitung, 02.07.2004]
Sie ließ die Decke fallen und hastete aus dem Zimmer. [Brussig, Thomas: Helden wie wir, Berlin: Verl. Volk und Welt 1996 [1995], S. 291]
Zitationshilfe
„hasten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/hasten>.

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