Held
m.
‘durch kühne Taten sich auszeichnender Mann, tapferer Kämpfer’,
ahd.
helid
(9. Jh.;
vgl. auch
furisthelid
‘fürstlicher Kämpfer’),
mhd.
helt,
asächs.
helið,
mnd.
helt,
aengl.
hæleþ
‘Mann’,
mnl.
hēlet,
heelt,
helt,
nl.
held,
anord.
halr
und
(mit anderer Stammbildung)
anord.
hǫlðr
‘Erbbauer, Mann’.
Für
germ.
*haliþa-,
*haluþa-
ergibt sich eine Bedeutung
‘(freier) Mann, Krieger, Held’.
Die Herkunft ist nicht geklärt.
Möglich ist Anschluß an die unter
↗
halten
(s. d.)
angeführte Wurzel
ie.
*kel-
‘treiben, zu schneller Bewegung antreiben’
mit
aind.
kaláyati
‘treibt (Vieh), hält, trägt, macht’
(
de Vries
Nl.
248),
wobei das Substantiv ursprünglich den
‘Hirten, der sich im Kampf gegen menschliche und tierische Räuber bewähren muß’
bezeichnet haben könnte.
Unsicher ist sowohl eine Verbindung mit
aind.
kalyaḥ
‘gesund, gerüstet, geschickt’,
griech.
kalós
(
καλός)
‘schön, edel, gut’
und der Wurzel
ie.
*kal-
(
*kali-,
*kalu-)
‘schön, gesund’,
vgl.
Pokorny
1, 524,
als auch mit
got.
hallus
‘Fels’,
anord.
hallr
‘Stein’,
aengl.
heall
‘Fels’,
lat.
callus,
callum
‘verhärtete dicke Haut, Schwiele’,
air.
mir.
calath,
calad
‘hart’
und der Wurzel
ie.
*kal-
‘hart’,
vgl.
Wagner
in: Zs. f. vgl. Sprachforsch.
97 (1984) 281 ff.
Seit dem 18. Jh. steht
Held
nach dem Vorbild von
engl.
hero
auch für
‘Hauptperson eines literarischen Werkes’,
dann für
‘Hauptgestalt einer Begebenheit’
und bezeichnet schließlich den,
‘der auf seinem Gebiet Hervorragendes leistet’.
heldenhaft
Adj.
‘sehr tapfer, heroisch’
(17. Jh.).
Heldenmut
m.
‘heldenhafter Mut, große Tapferkeit’,
heldenmütig
Adj.
(beide 17. Jh.).
Heldentat
f.
(17. Jh.).
Heldentum
n.
‘Wesen, Haltung eines Helden, große Tapferkeit’,
von
Wieland
als Ersatz für
Heroismus
nach dem Vorbild von
Menschentum
gebildet
(1767).