hell
GrammatikAdjektiv · Komparativ: heller · Superlativ: am hellsten
Aussprache
Wortbildung
mit ›hell‹ als Erstglied:
Helldunkel
· Helldunkelmalerei · Helldunkelschnitt · Hellfeld · Hellfuchs · Helligkeit · Hellsicht · Hellstrom · hell gestreift · hell glänzend · hell glühend · hell klingend · hell leuchtend · hell lodernd · hell strahlend · hell-leuchtend · hell-licht · hell-lodernd · hellauf · hellblau · hellblond · hellbraun · hellfarben · hellfarbig · hellgekleidet · hellgelb · hellgestreift · hellgetönt · hellglänzend · hellglühend · hellgrau · hellgrün · hellhaarig · hellhäutig · hellhörig · hellklingend · hellleuchtend · helllicht · helllodernd · hellrot · hellsehen · hellsichtig · hellstrahlend · hellwach · helläugig
· mit ›hell‹ als Letztglied: blitzhell · dämmerhell · glashell · glockenhell · goldhell · halb hell · halbhell · kerzenhell · kristallhell · mondhell · silberhell · sonnenhell · spiegelhell · sternenhell · sternhell · taghell · wasserhell · überhell
· mit ›hell‹ als Grundform: Helle1 · Helle2 · hellen
· mit ›hell‹ als Letztglied: blitzhell · dämmerhell · glashell · glockenhell · goldhell · halb hell · halbhell · kerzenhell · kristallhell · mondhell · silberhell · sonnenhell · spiegelhell · sternenhell · sternhell · taghell · wasserhell · überhell
· mit ›hell‹ als Grundform: Helle1 · Helle2 · hellen
Bedeutungsübersicht
- 1. in gegensätzlicher Bedeutung zu dunkel
- 2. klar
- a) rein, ungetrübt, durchsichtig
- b) [übertragen] klug, leicht und schnell auffassend, aufgeweckt
- 3. drückt große Verstärkung aus: groß
- [umgangssprachlich] drückt ein gewaltiges Ausmaß aus
- sehr
eWDG
Bedeutungen
1.
in gegensätzlicher Bedeutung zu dunkel
a)
reich an Licht, lichterfüllt
Beispiele:
ein helles (= sonniges, dem Tageslicht offenes) Zimmer, Treppenhaus
der Raum ist hell erleuchtet
hell erleuchtete Fenster, Straßen, Häuser
umgangssprachliches ist schon hell in der Wohnung (= die Wohnung ist schon erleuchtet, es brennt schon Licht)
hell (= leuchtendes) Feuer
ein heller Schein
eine helle elektrische Beleuchtung
ein heller Lichtstrahl fiel ins Zimmer
im hellen Mondschein spazierengehen
die Scheune stand in hellen Flammen
sie schlief in den hellen Morgen hinein
steh auf, die helle Sonne scheint!
als er erwachte, war heller Tag
umgangssprachlichdie Bank wurde ausgeraubt, und das (noch dazu) am hellen Tage! (= vor aller Augen, vor der Öffentlichkeit!)
die Kerze, Lampe brennt, leuchtet hell
die Sonne, der Mond scheint hell
das Feuer flammt hell auf
die Glühbirne ist mir zu hell
wir traten ins Helle
es wird langsam, ist schon hell (= Tag)
bald wird es heller Tag sein
es bleibt jetzt lange hell (= die Tage sind lang)
umgangssprachlichsie wollten noch im Hellen (= bei Tageslicht) nach Hause fahren
b)
sich im Farbton mehr oder weniger dem Weiß annähernd, von wenig intensiver Färbung
Beispiele:
ein heller Anzug, Kleid, Stoff
eine helle Farbe
helle Möbel
sie hat helles Haar, Haut
sie hatte hellere Augen als ihr Vater
die Bluse hat helle Streifen
ich möchte ein helles Brot
helles Bier (= Vollbier von gelblicher Färbung)
ein helles Rot, Blau
die Wand ist hell gestrichen, getönt
die Tapete wirkt hell
c)
hoch tönend
Beispiele:
ein heller Klang, Ton
eine helle (Knaben)stimme
in ein helles Gelächter ausbrechen
plötzlich knallten helle Pistolenschüsse
das helle Summen der Mücke
das Glöckchen klingt, die Gläser klingen hell
hell auflachen
die Trompeten schmettern hell
die Tonblende (auf) hell stellen
2.
klar
a)
rein, ungetrübt, durchsichtig
Beispiele:
das Wasser ist hell
der Himmel ist wieder hell (= wolkenlos)
b)
übertragen klug, leicht und schnell auffassend, aufgeweckt
Synonym zu helle
Beispiele:
sie hat einen hellen Verstand
der Geistesgestörte hatte helle Augenblicke (= Augenblicke vollen Bewusstseins)
umgangssprachlichein Junge mit hellem Kopf, Köpfchen
umgangssprachlicher ist ein heller Kopf
3.
drückt große Verstärkung aus groß
Beispiele:
seine helle Freude an jmdm., etw. haben
an diesem Spiel wirst du deine helle Freude haben
sein Auftreten hatte helle Empörung ausgelöst
hellen Unsinn reden
umgangssprachlichdas ist (ja) heller Wahnsinn!
helle Tränen weinen
etw. in heller Entrüstung, Verzweiflung sagen
in helle Wut, Verwunderung geraten
er war in heller Aufregung
in helle Begeisterung, in hellen Jubel ausbrechen
sehr
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
die Kinder waren von der Wanderung hell begeistert
sie sind von dem Vorschlag hell entzückt
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
hell · Helle · hellen · Helldunkel · helldunkel · hellhörig · Helligkeit · Hellseher · hellsehen · hellauf
hell Adj. ‘mit viel Licht erleuchtet, leuchtend, sich im Farbton dem Weiß nähernd, von hohem Klang, hoch tönend’. Das nur im Dt. und Nl. vorkommende Adjektiv ahd. hel ‘tönend’ (11. Jh.; vgl. gihelli ‘harmonisch’, 10. Jh., unhelli ‘mißtönend’, um 1000), mhd. hel ‘tönend, laut, glänzend, licht’, mnl. nl. hel ‘licht, klar, rein’ gehört zum starken Verb ahd. (8. Jh.), asächs. hellan, mhd. hellen ‘ertönen, erschallen’ (in frühnhd. Zeit abgelöst von hallen, s. d.); vgl. auch verwandtes (ablautend) anord. hjala ‘sprechen, sich unterhalten’ sowie Hall und holen (s. d.). Außergerm. vergleichen sich aind. uṣākalaḥ ‘Hahn’ (wohl ‘in der Frühe rufend’), griech. kalé͞in (καλεῖν) ‘(herbei)rufen, nennen’, lat. calāre ‘aus-, zusammenrufen’, (mit m-Erweiterung) clāmāre ‘laut rufen, schreien’, lett. (älter) kalot ‘schwatzen’, air. cailech ‘Hahn’, so daß von einer Schallwurzel ie. *kel(ə)- mit den langvokalischen Ablautstufen *klē-, *klā- ‘rufen, schreien, lärmen, klingen’ auszugehen ist (wozu mit s- mobile auch Schall, Schelle1, schelten, s. d.). Das Adjektiv bezeichnet zunächst akustische, vom Mhd. an auch visuelle Eindrücke; Luther verwendet es als Gegenwort zu dunkel anstelle des älteren licht (s. d.), mit dem es formelhaft verbunden wird: am hellen lichten (später hellichten) Tage. Auf Farben bezogen bezeichnet hell den sich dem Weiß nähernden Farbton (hellrot, -blau im Gegensatz zu dunkelrot, -blau); s. auch grell, ursprünglich ‘laut schreiend’, dann auf Farbtöne übertragen (mit ähnlicher Entwicklung vgl. schreiend, knallig). Bei durchsichtigen Stoffen (Wasser, Glas) nimmt hell die Bedeutung von ‘klar, rein, ungetrübt, durchsichtig’ an; später wird es auf Geistiges, auf den menschlichen Verstand im Sinne von ‘klug, aufgeweckt, leicht und schnell auffassend’ angewandt, umgangssprachlich dafür helle, eigentlich Adverb (vgl. adverbielles mhd. helle). Schließlich drückt hell (seit dem 16. Jh.) eine Verstärkung ‘groß, stark, heftig’ aus (in hellen Haufen, seine helle Freude haben, in helle Wut geraten), adverbiell ‘sehr’ (hell begeistert sein). – Helle f. ‘Helligkeit’, mhd. helle ‘Helligkeit, Reinheit’. hellen Vb. (reflexiv) ‘hell werden, sich erhellen’ (18. Jh.), mhd. (vereinzelt) hellen ‘hell werden, aufleuchten’, weitergeführt in frühnhd. nhd. erhellen ‘hell machen, erleuchten’ (16. Jh.), ‘klar werden, verdeutlichen’ (17. Jh.), aufhellen (17. Jh.); schwaches, vom Adj. abgeleitetes Verb. Zum starken Verb ahd. hellan s. oben. Helldunkel n. ‘Zusammenspiel von Licht und Schatten, von hellen und dunklen Farben’ (besonders in der Malerei), von dem Kunstwissenschaftler v. Hagedorn 1762 gebildet für frz. clair-obscur, das selbst aus ital. chiaroscuro entlehnt ist; dazu entsprechend helldunkel Adj. (ebenfalls 1762). hellhörig Adj. ‘mit scharfem Gehör ausgestattet, fähig, nicht Ausgesprochenes zu erraten’ (19. Jh.), heute vor allem ‘mit scharfem Verstand begabt’, auch ‘schalldurchlässig’ (von Wänden, Türen). Helligkeit f. ‘heller Zustand, helles Licht, Lichtfülle, Lichtstärke’ (16. Jh.). Hellseher m. ‘wer hellsehen kann’ (Anfang 19. Jh.), zuvor ‘scharfsinnige, klarsichtige, tiefere Zusammenhänge verstehende Person’ (1710, Übersetzung von substantiviertem frz. clairvoyant ‘scharfsinnig’); dazu hellsehen Vb. (nur im Inf. gebräuchlich) ‘räumlich und zeitlich entfernte Personen, Gegenstände und Ereignisse angeblich ohne Vermittlung von Sinnesorganen wahrnehmen, Zukünftiges vorhersehen’ (19. Jh.). hellauf Adj. ‘vergnügt, munter, flott’, Zusammenrückung der Adverbien hell und auf, zunächst in dem aufmunternden Zuruf hellauf! ‘nur zu!, frisch auf!’ (18. Jh.), anschließend häufig in der Fügung hellauf (‘fröhlich, lauthals’) lachen. Danach im Sinne von ‘überaus, sehr’ spontane emotionale Lautäußerungen (hellauf singen, jubeln, hellauf begeistert) oder Lichterscheinungen (hellauf leuchten, strahlen, lodern) verstärkend.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
anstellig ·
aufgeweckt ·
aufnahmefähig ·
begabt ·
gelehrig ·
gelehrsam ·
hell ·
lernfähig ·
verständig
Assoziationen |
|
(gut) ausgeleuchtet ·
hell ·
licht ·
lichtdurchflutet ·
lichtdurchtränkt ·
lichterfüllt ·
sonnendurchflutet ·
strahlend (hell) ·
taghell
Assoziationen |
Antonyme |
Typische Verbindungen zu ›hell‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›hell‹.
Verwendungsbeispiele für ›hell‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nur muß man dann auf die hellsten Stellen des Bildes belichten.
[Spoerl, Alexander: Mit der Kamera auf du, München: Piper 1957, S. 162]
Sie muß ebenso unverändert gleichmäßig hell bleiben, wie sie vordem war.
[Opfermann, Hans Carl: Die neue Schmalfilm-Schule, Harzburg: Heering 1940, S. 171]
Sie picken anfangs wahllos auf alle hellen Objekte entsprechender Größe.
[Klix, Friedhart: Information und Verhalten, Berlin: Deutscher Verl. der Wissenschaften 1971, S. 338]
Auch das Denken, das sich nicht davor hütet, erbaulich zu sein, läutert sich als helles zuvor.
[Bloch, Ernst: Das Prinzip Hoffnung Bd. 2, Berlin: Aufbau-Verl. 1955, S. 431]
Bis ich endlich ins Bett kam, wurde es schon fast wieder hell.
[Die Zeit, 27.04.2000, Nr. 18]
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