⟨jmd. betet etw. her⟩routinemäßig, ohne Ausdruck und innere Beteiligung o. Ä. hersagen
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: etw. auswendig herbeten (= etw. wie auswendig gelernt hersagen)
Beispiele:
Buchstaben an Wänden und Büchern stur nachmalen, das Alphabet herbeten, nur schreiben dürfen, was korrekt gelernt wurde, so läuft Lesen‑ und Schreibenlernen heute nicht mehr. [Welt am Sonntag, 05.12.2010, Nr. 49]
Ein [Fußball-]Fan ist nur echt, wenn er die Aufstellung [der Mannschaft] im Schlaf herbeten kann. [Die Welt, 18.04.2017]
Fragt man Politiker, Wirtschaftsführer oder Wissenschaftler, so beten sie stundenlang die Entstehungsgeschichte von Plänen und Verhandlungen her […]. [Welt am Sonntag, 09.02.2003]
Ob ein Schüler heuchelt und auswendig gelernte Lehrsätze herbetet – wie ich es leider bei Abiturprüfungen erleben mußte –, das hängt wohl zunächst vom Lehrer selbst ab. [Neues Deutschland, 25.01.1964]
Grobschmied war er [der Künstler], Nachtlokalkellner, Masseur, Feuerwerker, Schnellzeichner, Tennislehrer, Dekorateur, Schiffskoch und Straßenbahnschaffner. Ich habe erlebt, daß Frauen diese Berufe herbeten wie eine Litanei. [Walser, Martin: Halbzeit, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997 [1960], S. 248]