lungern
Vb.
‘müßig herumstehen, sich herumtreiben’,
auch
‘auf etw. gierig sein, lauern’;
vgl.
mnd.
lungeren
‘begierig lauern’,
lungerīe
‘müßiges Herumtreiben’.
Das mundartlich gut bezeugte,
aber erst seit dem 18. Jh. in die Schriftsprache aufgenommene Verb
(doch vgl. schon ein vereinzeltes
ahd.
irlungarōn
‘müßig wandern, herumlungern’,
um 1100)
ist abgeleitet von einem Adjektiv,
das in
ahd.
(8. Jh.),
asächs.
lungar
‘kräftig, begierig’
(vgl.
aengl.
cēaslunger
‘streitsüchtig’,
lungre
Adv.
‘bald, schnell’),
mhd.
lunger
‘hurtig, schnell’
erhalten ist.
Dies läßt sich
(wie
↗
Lunge,
↗
gelingen,
s. d.)
an die nasalierte Wurzelform
ie.
*lṇgu̯h-
anschließen.
Heute häufiger
herumlungern
Vb.
(19. Jh.).