Himmel
m.
Die Herleitung der
germ. Bezeichnung
für das scheinbar die Erde überdeckende blaue Gewölbe
ist nicht eindeutig gesichert.
Neben
ahd.
himil
(8. Jh.),
mhd.
himel,
asächs.
himil,
mnd.
hemmel,
mnl.
hēmel,
nl.
hemel,
afries.
himul,
himel
finden sich
got.
himins,
anord.
himinn,
asächs.
heƀan,
mnd.
hēven,
aengl.
heofon,
engl.
heaven,
so daß sich
germ.
*hemila-
und
*hemina-
gegenüberstehen.
Sieht man in der
n-Ableitung
die ältere Form,
so kann die
l-Ableitung
als Dissimilation gegen das inlautende
m
erklärt werden.
Eher jedoch sind beide Formen als parallele Bildungen
(vgl.
de Vries
Nl.
250)
aufzufassen,
die mit einer Bedeutung
‘das Bedeckende, Decke, Hülle’
mit der unter
↗
Hemd
(s. d.)
dargestellten Wortfamilie zu verbinden
und auf die Wurzel
ie.
*k̑em-
‘bedecken, verhüllen’
zurückzuführen sind.
Sehr zweifelhaft ist dagegen die Verwandtschaft mit
↗
Hammer
(s. d.)
und Anknüpfung an die Vorstellung von
Himmel
als
‘Steingewölbe’.
himmlisch
Adj.
‘göttlich, herrlich, wunderbar’,
ahd.
himilisc
(8. Jh.),
mhd.
himelisch.
Himmelbett
n.
‘Bett mit Baldachin’
(16. Jh.).
Himmelfahrt
f.
entsprechend früher christlicher Vorstellung
‘die Auffahrt Christi in den Himmel’
nach der Auferstehung,
ahd.
himilfart
(um 1000),
mhd.
himelvart.
Himmelschlüssel
n.
hellgelber, zu den Primelgewächsen gehörender Frühjahrsblüher,
‘Schlüsselblume’
(nach der Ähnlichkeit der Blütenkrone mit einem Schlüssel),
ahd.
himilsluʒʒil
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
himelslüʒʒel;
deminutiv
Himmelschlüsselchen
(16. Jh.).