gehoben, abwertend dünkelhaft stolz, hochfahrend, überheblich, anmaßend
hoffärtig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung hof-fär-tig
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Hoffart · hoffärtig
Hoffart
f.
‘übersteigerter Stolz, überheblicher Hochmut, Dünkel’,
mhd.
hoffart
ist die assimilierte Form von
mhd.
hōchvart,
auch
hōh(e)vart,
hōvart
‘Hochsinn, edler Stolz, äußerer Glanz, Pracht, Aufwand, Übermut’.
Das zusammengesetzte Substantiv folgt der verbalen Fügung
mhd.
hōhe varn
‘vornehm leben’
(mhd.
hōhe
Adv.
in der Bedeutung
‘vornehm, stolz’
und
varn
im Sinne von
‘sich befinden, leben’;
dazu
Wohlfahrt,
s.
wohl,
zur Etymologie s.
hoch
und
fahren).
Die Bedeutung entwickelt sich von
‘vornehme Lebensart’
über
‘edler Stolz’
bis zu
‘Hochmut, Dünkel’.
hoffärtig
Adj.
‘übertrieben stolz, hochmütig, dünkelhaft’,
ahd.
hōhfertīg
(um 1000),
mhd.
hōchvertec,
hōchvertic
‘hochgesinnt, stolz, prachtvoll, übermütig’.
Thesaurus
Synonymgruppe
anmaßend
·
arrogant
·
eingebildet
·
hochmütig
·
hochnäsig
·
hält sich für sonst wen
·
sehr von sich (selbst) eingenommen
·
stolz
·
vermessen
·
versnobt
·
überheblich
●
auf dem hohen Ross sitzen
fig.,
Redensart
·
dünkelhaft
veraltet
·
hoffärtig
veraltet
·
aufgeblasen
ugs.
·
blasiert
geh.
·
breitspurig
ugs.
·
hybrid
geh.
·
hält sich für Gott weiß wen
ugs.
·
hält sich für den Größten
ugs., männl.
·
hält sich für die Größte
ugs., weibl.
·
hält sich für was Besonderes
ugs.
·
hält sich für was Besseres
ugs.
·
kennt (auch) keine kleinen Leute mehr
ugs., scherzhaft-ironisch
·
trägt die Nase hoch
ugs., fig.
Assoziationen |
|
Psychologie
Synonymgruppe
anmaßend
·
arrogant
·
aufdringlich
·
dominant
·
großtuerisch
·
hochfahrend
·
hoffärtig
·
vermessen
·
überheblich
·
übertrieben selbstbewusst
●
präpotent
österr.
·
insolent
geh.
Oberbegriffe |
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Verwendungsbeispiele für ›hoffärtig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Unbescheiden und hoffärtig muss er also auch noch gewesen sein.
[Süddeutsche Zeitung, 28.08.1999]
Jedenfalls hat sie in der jüngsten Zeit alles gemieden, was ihr als hoffärtig ausgelegt hätte werden können.
[Die Zeit, 02.11.2009, Nr. 44]
Iwan Kostow gilt als barsch, hoffärtig, unduldsam und krankhaft ehrgeizig.
[Süddeutsche Zeitung, 21.04.1997]
Raus Satz gilt auch für die hoffärtige Rhetorik, von der die so genannte Patriotismus‑Debatte geprägt ist.
[Süddeutsche Zeitung, 22.03.2001]
Um die einfache gottesfürchtige Wirkung ist die Komponistin bemüht – bloß keine hoffärtige Theatralisierung des Passionstextes.
[Die Zeit, 18.09.2000, Nr. 38]
Zitationshilfe
„hoffärtig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/hoff%C3%A4rtig>.
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