hohl
Adj.
‘innen nicht ausgefüllt, leer, nach innen gekrümmt, konkav, dumpf klingend, ohne inneren Gehalt’.
Die Herkunft des
germ. Adjektivs
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
asächs.
mnd.
mnl.
nl.
aengl.
hol
(vgl. sustantiviertes
engl.
hole
‘Loch, Grube, Höhle’),
anord.
holr
(
germ.
*hula-)
ist nicht geklärt.
Falls sich
aind.
kulyam
‘Aufbewahrungsort für die Knochen eines verbrannten Leichnams’,
kulyā́
‘Bach, Graben, Kanal’,
kúlam
‘Geschlecht, Sippe, Menge, Herde’,
mahā-kulá-
‘eine große Höhlung habend’
und
griech.
kaulós
(
καυλός)
‘Stengel, Federkiel, Schaft’,
lat.
caulis
(
vlat.
cōlis)
‘Stengel, Stiel, Strunk, Kohl’
(s.
Kohl1),
mir.
cuaille
‘Pfahl’,
lit.
káulas
‘Knochen, Bein, Kern im Steinobst’,
lett.
kauls
‘Knochen, Stengel, Kern, Schale’,
apreuß.
kaulan
‘Knochen, Bein’
vergleichen lassen,
kann von
ie.
*kaul-,
*kul-
‘hohl, Hohlstengel, Röhrenknochen’
ausgegangen werden.
Höhle
f.
‘Hohlraum in der Erde, im Felsen, Tierbehausung’,
ahd.
holī
(8. Jh.),
hulī
(9. Jh.),
mhd.
höl(e),
hüle;
Abstraktbildung zum Adj.
Höhlung
f.
‘ausgehöhlte Stelle, Vertiefung, Einbuchtung’,
frühnhd.
holung
(15. Jh.),
Abstraktum zu seltenem
höhlen
‘hohl machen’,
mhd.
höln,
vgl.
ahd.
holōn
(10. Jh.),
mhd.
holn,
got.
ushulōn
‘aushöhlen’;
heute meist
aushöhlen
(15. Jh.).
hohläugig
Adj.
‘mit tiefliegenden Augen’
(16. Jh.).
Hohlspiegel
m.
‘Spiegel mit nach innen gewölbter Oberfläche’
(18. Jh.).
Hohlweg
m.
‘Weg durch einen Geländeeinschnitt’
(17. Jh.).