Mathematik in der Art, Form einer Hyperbel
hyperbolisch
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
besonders Rhetorik im Ausdruck übertreibend
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Hyperbel · hyperbolisch
Hyperbel
f.
(in der Mathematik)
‘unendliche ebene Kurve aus zwei getrennten Ästen’,
d. i. der geometrische Ort aller Punkte,
für die die Differenz der Abstände
von zwei festen Punkten konstant ist,
(in der Stilistik)
‘Übertreibung des Ausdrucks’,
seit Anfang des 18. Jhs. nachweisbare Eindeutschung
des bis dahin in der Wissenschaftssprache üblichen
Hyperbole.
Entlehnt aus
lat.
hyperbolē,
griech.
hyperbolḗ
(ὑπερβολή),
zu verstehen als eine über das Normalsprachliche hinausgehende Redeform bzw.
(nur dem griech. Vorbild folgend)
als eine über die Grundfigur des Kegelschnitts,
den Kreis, hinausgehende Kurve;
eigentlich
‘Übermaß, Überfülle, Übermacht’,
zu
griech.
hyperbállein
(ὑπερβάλλειν)
‘darüber hinaus-, über das Ziel werfen, gehen’,
gebildet aus dem unter
↗hyper-
(s. d.)
behandelten griech. Präfix und
bállein
(βάλλειν)
‘werfen’.
hyperbolisch
Adj.
‘in der Art einer Hyperbel, übertreibend’
(17. Jh.),
lat.
hyperbolicus,
griech.
hyperbolikós
(ὑπερὑπερβολικός)
‘übertrieben, übermäßig’.
Thesaurus
Synonymgruppe
übertreibend
●
hyperbolisch
fachspr.
Typische Verbindungen zu ›hyperbolisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›hyperbolisch‹.
Verwendungsbeispiele für ›hyperbolisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Außerdem war die Literatur der sechziger Jahre selbst hyperbolisch, komisch und ironisch.
Die Welt, 25.10.2003
Man muß auch einräumen, daß es zunächst erst einmal darauf ankam, die nichteuklidische, hyperbolische Struktur des menschlichen Wahrnehmungsraumes zwingend nachzuweisen.
Klix, Friedhart: Information und Verhalten, Berlin: Deutscher Verl. der Wissenschaften 1971, S. 189
Ohne es zu ahnen, leben wir in einer enthusiastischen Zeit mit einem starken Bedürfnis nach emphatischen, hyperbolischen Ausdrücken.
Die Zeit, 19.06.1958, Nr. 25
In der hyperbolischen Geometrie sind alle Dreiecke von dieser Art!
Kracke, Helmut: Aus eins mach zehn und zehn ist keins, Tübingen: Wunderlich Verl. Leins 1968, S. 234
Die auf ein fertigbearbeitetes Stück entfallende, bezahlte Arbeitszeit nimmt beim Zeitlohn mit steigender Leistung hyperbolisch ab.
Kilger, Wolfgang: Produktions- und Kostentheorie, Wiesbaden: Betriebswirtschaftl. Verl. Gabler 1958, S. 52
Zitationshilfe
„hyperbolisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/hyperbolisch>, abgerufen am 19.04.2021.
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