durch Hysterie bedingt
hysterisch
Grammatik Adjektiv
Aussprache [hʏsˈteːʀɪʃ]
Worttrennung hys-te-risch
Wortbildung
formal verwandt mit:
Hysterie
Herkunft zu hysterikósgriech (ὑστερικός) ‘die Gebärmutter betreffend, von ihr herkommend’ < hystéragriech (ὑστέρα) ‘Gebärmutter’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
hysterisch · Hysterie
hysterisch
Adj.
‘auf Hysterie beruhend’,
allgemein
‘übertrieben leicht erregbar, übertrieben erregt’,
Entlehnung
(18. Jh.)
aus
lat.
hystericus,
griech.
hysterikós
(ὑστερικός)
‘die Gebärmutter betreffend, von ihr herkommend’,
gebildet zu
griech.
hystéra
(ὑστέρα)
‘Gebärmutter’.
Hysterie
f.
‘abnorme Reaktionsweise mit übersteigerten Ausdruckserscheinungen, Neurose, bei der neben psychischen Störungen auch körperliche Beschwerden ohne nachweisbare somatische Ursache bestehen’
(2. Hälfte 19. Jh.),
vorher allgemeiner
‘körperliches und psychisches Unwohlsein bei Frauen’;
als Terminus der Medizin im 18. Jh.
(wie
medizin.-lat.
Hysteria)
zum griech.-lat. Adjektiv gebildet.
Die Bezeichnung erklärt sich daraus,
daß bei den Ärzten der Antike
und noch im frühen 19. Jh.
krankhafte Veränderungen an der Gebärmutter
als Ursache derartiger Beschwerden angesehen werden.
Noch bis zum Ende des 19. Jhs.,
bis zur Entwicklung der Neurosenlehre
(Freud),
gilt
Hysterie
als eine nur bei Frauen auftretende Krankheit.
Thesaurus
Synonymgruppe
aufgelöst
·
durchgedreht
·
hysterisch
Synonymgruppe
(die) Nerven liegen blank
·
hysterisch
·
in fieberhafter Aufregung
·
in hellem Aufruhr
·
in heller Aufregung
·
sehr aufgeregt
●
(völlig) durch den Wind
ugs.
·
kurz vorm Durchdrehen
ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›hysterisch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›hysterisch‹.
Verwendungsbeispiele für ›hysterisch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wir haben nichts zu melden, sonst gelten wir als »hysterisch«.
[Schmidt-Rogge, Carl H.: Dein Kind – Dein Partner, München: List 1973 [1969], S. 63]
Natürlich mußte sie hysterisch reagieren, konfrontiert mit so vielem, in so kurzer Zeit.
[Krausser, Helmut: Eros, Köln: DuMont 2006, S. 117]
Die Übereinstimmung des sogenannten hysterischen Charakters mit dem eines schlimmen Kindes ist geradezu auffällig.
[Freud, Sigmund: Die Traumdeutung, Leipzig u. a.: Deuticke 1914 [1900], S. 181]
Und manchmal werden wir auch leicht hysterisch, uns fehlt diese Fähigkeit, zu reflektieren, etwas in Ruhe zu überdenken, objektiv zu sein.
[konkret, 1985]
Jedenfalls sei dies "weniger hysterisch als in manchen anderen Ländern" geschehen.
[Die Zeit, 21.04.2013 (online)]
Zitationshilfe
„hysterisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/hysterisch>.
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