Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

igitt

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GrammatikInterjektion
Aussprache  [iˈgɪt]
Wortbildung  mit ›igitt‹ als Grundform: gitt · gitte · igittigitt

Bedeutungsübersicht

  1. [umgangssprachlich] ...
    1. a) drückt Ekel aus
    2. b) [übertragen] drückt starkes Missfallen, Ablehnung aus
DWDS-Vollartikel

Bedeutung

umgangssprachlich
a)
drückt Ekel aus
Synonym zu pfui (b)
Beispiele:
»Igitt, lass das liegen«, schreit die Mama oder der Papa, wenn der Dreikäsehoch sich was vom Boden schnappen und in den Mund stecken will. [Reutlinger General-Anzeiger, 01.10.2020]
Igitt, hat das gestunken. [Monatsrückblick März 2020 – Familienzeit an!, 02.04.2020, aufgerufen am 18.09.2020]
Igitt – Fennel, du hast schon wieder vergessen zu spülen! O Mann, ist das eklig! [Kopetzky, Steffen: Grand Tour. Frankfurt a. M.: Eichborn 2002, S. 301]
Igitt, jetzt wird mir übel, ein richtig fieser Geschmack im Mund. [Die Zeit, 03.01.1997]
Igitt, das Zeug trinkst du? [Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind. München: Heyne 1999 [1994], S. 234]
b)
übertragen drückt starkes Missfallen, Ablehnung aus
Beispiele:
Die Partei, die ursprünglich gar keine Partei sein wollte, die Macht einst für igitt hielt und jetzt Richtung Kanzleramt steuert, begeht diesen Freitag ihren 40. Geburtstag und das 30. Jubiläum der ostdeutschen Schwester Bündnis 90. Gefeiert wird da vor allem eine Metamorphose, die die Grünen, aber auch das Land verwandelt hat. [Süddeutsche Zeitung, 10.01.2020]
Wieso wollen alle unser Geld, finden uns aber in Wahrheit igitt? Die beruhigende Nachricht: Die Wiederkehr der hässlichen Deutschen bedeutet nur eine Rückkehr zur Normalität. Eigentlich konnten unsere Nachbarn die Deutschen bereits nicht ausstehen, als es Deutschland noch gar nicht gab. [Welt am Sonntag, 10.06.2018]
So sieht also kommerzielle Software aus? Igitt. [C’t, 2000, Nr. 26]
Die Regierung hat in Windeseile Politikverdrossenheit verbreitet … resignierte Illusionslosigkeit, Passivität, Ressentiments und manisches Gartenzaunstreichen. Politik wird igitt, Engagement erscheint sinnlos. [konkret, 2000 [1999]]
Plötzlich kreischt Hilde: Igitt, ist das kalt. [Beyer, Marcel: Flughunde. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1995, S. 275]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
igitt · gitt(e) · igittigitt
igitt Interjektion vornehmlich nordd. ‘pfui!’, Ausruf des Abscheus, der Zurückweisung, auch gitt(e) oder in der Doppelung igittigitt (um 1900, doch sicher älter). Der durch den Laut i breitgezogene Mund in Verbindung mit dem scharfen Dental tt symbolisiert eine Geste des Ekels. Die Annahme, die Ausdrücke seien euphemistische Abwandlungen von lautähnlichem ogott(ogott), läßt sich nicht stützen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

bä(h)! ugs. · igitt ugs. · iihhh! ugs. · pfui ugs. · pfui Deibel! ugs., norddeutsch · pfui Teufel! ugs.
Assoziationen
Zitationshilfe
„igitt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/igitt>.

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