umgangssprachlich
a)
drückt Ekel aus
Synonym zu pfui (b)
Beispiele:
»Igitt, lass das liegen«, schreit die
Mama oder der Papa, wenn der Dreikäsehoch sich was vom Boden schnappen
und in den Mund stecken will. [Reutlinger General-Anzeiger, 01.10.2020]
Igitt, hat das gestunken. [Monatsrückblick März 2020 – Familienzeit an!, 02.04.2020, aufgerufen am 18.09.2020]
Igitt – Fennel, du hast schon wieder
vergessen zu spülen! O Mann, ist das eklig! [Kopetzky, Steffen: Grand Tour. Frankfurt a. M.: Eichborn 2002, S. 301]
Igitt, jetzt wird mir übel, ein richtig fieser
Geschmack im Mund. [Die Zeit, 03.01.1997]
Igitt, das Zeug trinkst du? [Jentzsch, Kerstin: Seit die Götter ratlos sind. München: Heyne 1999 [1994], S. 234]
b)
übertragen drückt starkes Missfallen, Ablehnung aus
Beispiele:
Die Partei, die ursprünglich gar keine Partei sein wollte, die Macht einst für igitt hielt und jetzt Richtung Kanzleramt steuert, begeht diesen Freitag ihren 40. Geburtstag und das 30. Jubiläum der ostdeutschen Schwester Bündnis 90. Gefeiert wird da vor allem eine Metamorphose, die die Grünen, aber auch das Land verwandelt hat. [Süddeutsche Zeitung, 10.01.2020]
Wieso wollen alle unser Geld, finden uns aber in Wahrheit igitt? Die beruhigende Nachricht: Die Wiederkehr der hässlichen Deutschen bedeutet nur eine Rückkehr zur Normalität. Eigentlich konnten unsere Nachbarn die Deutschen bereits nicht ausstehen, als es Deutschland noch gar nicht gab. [Welt am Sonntag, 10.06.2018]
So sieht also kommerzielle Software aus? Igitt. [C’t, 2000, Nr. 26]
Die Regierung hat in Windeseile Politikverdrossenheit verbreitet … resignierte Illusionslosigkeit, Passivität, Ressentiments und manisches Gartenzaunstreichen. Politik wird igitt, Engagement erscheint sinnlos. [konkret, 2000 [1999]]
Plötzlich kreischt Hilde: Igitt, ist das kalt. [Beyer, Marcel: Flughunde. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1995, S. 275]