befehlend, zwingend
imperativ
Grammatik Adjektiv
Worttrennung im-pe-ra-tiv
Wortbildung
mit ›imperativ‹ als Erstglied:
Imperativsatz · imperativisch
·
mit ›imperativ‹ als Grundform:
Imperativ
Mehrwortausdrücke
imperatives Mandat
Herkunft zu imperātīvuslat ‘befehlend’
Bedeutungsübersicht
- 1. befehlend, zwingend
- 2. [Sprachwissenschaft] in der Form des Imperativs
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Sprachwissenschaft in der Form des Imperativs
Beispiele:
ein Verb in imperativer Verwendung
die imperativen Formen der Zeitwörter
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Imperativ
m.
‘Befehlsform’.
Der bereits bei den römischen Grammatikern übliche Terminus
lat.
(modus) imperātīvus
‘befehlende Form’
(des Verbs),
zu
lat.
imperāre
(imperātum)
‘befehlen, gebieten’,
wird vereinzelt schon im 15. Jh.
in deutschsprachige Grammatiken übernommen,
kontinuierlich erst im 17. Jh.;
er verliert um 1750 die lat. Endung.
Durch
Kants
Prägung
kategorischer Imperativ
(1785),
mit der er das von ihm formulierte Sittengesetz
als unbedingt gültig charakterisiert,
findet der Terminus Eingang in die Philosophie.
Thesaurus
Synonymgruppe
(an etwas) geht kein Weg vorbei ·
alternativlos ·
nicht verhandelbar ·
nicht vermeidbar ·
ohne Alternative ·
programmiert ·
unabdingbar ·
unabwendbar ·
unaufhaltsam ·
unausweichlich ·
unumgänglich ·
unvermeidlich ·
vorherbestimmt ·
zwingend ●
(an etwas) führt kein Weg vorbei
fig.
·
da musst du jetzt durch
ugs., Spruch
·
imperativ
geh.
·
unabweisbar
geh.
·
vorprogrammiert
ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›imperativ‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›imperativ‹.
Verwendungsbeispiele für ›imperativ‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Erfüllung von Wirtschaftsplänen hat in Frankreich nicht den imperativen Charakter wie in den sozialistischen Ländern.
[Die Zeit, 19.05.1961, Nr. 21]
So habe sie schließlich ihr schwieriges Amt im Sinne des imperativen Mandats doch noch vollgültig ausfüllen können.
[konkret, 1988]
Und das ist keineswegs gleichbedeutend mit permanentem Gehorsam gegenüber einem imperativen Mandat.
[Die Zeit, 21.07.1972, Nr. 29]
Aber Regierung durch imperatives Mandat ist theoretisch absurd und praktisch beängstigend.
[Die Zeit, 13.01.1975, Nr. 02]
Hier wird das imperative Mandat, meist gegen den Text der formal gültigen Verfassung, praktiziert oder zu praktizieren versucht.
[Die Zeit, 05.10.1973, Nr. 41]
Zitationshilfe
„imperativ“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/imperativ>.
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