⟨jmd. gerät in die Bredouille⟩sich in einer verzwickten oder ausweglosen Lage, in Bedrängnis, Schwierigkeiten wiederfinden
Kollokationen:
mit Adverbialbestimmung: zunehmend in die Bredouille
geraten
Beispiele:
Der Autozulieferer Bosch lieferte Volkswagen die Software, mit der
der Wolfsburger Konzern Abgaswerte von Dieselmodellen schönte. Deswegen
gerät Bosch nun in die
Bredouille. [Der Spiegel, 29.06.2017 (online)]
Angesichts der schweren Wirtschaftskrise im verbündeten Venezuela
gerät auch Kuba in die
Bredouille. Der sozialistischen Karibikinsel fehlen
zunehmend Devisen, um Lebensmittel, Ersatzteile und Dinge des täglichen
Bedarfs zu importieren. [Die Welt, 15.04.2019]
Ab 1. September dürfen nur noch Neuwagen verkauft werden, die das
neue Abgastestverfahren WLTP absolviert haben[…]. Dadurch sind
die Hersteller in diesem Jahr stark in die Bredouille
geraten, weil sie es nicht geschafft haben, alle Modelle
nach dem neuen Verfahren zu testen. [Die Welt, 31.08.2018]
Übrigens gerät er [US-Präsident Donald Trump] juristisch gerade in die
Bredouille, weil eine Pornodarstellerin, mit der er eine
Nacht verbrachte, beschlossen hat, nicht mehr den Mund zu
halten. [Die Welt, 18.04.2018]
Gegen den Lokalmatadoren und Dauerrivalen aus der Hauptstadt machte
der 13‑malige [Volleyball-]Meister vor rund
7.000 Zuschauern […] einen starken
Eindruck und geriet in keinem Satz in die
Bredouille. [Die Zeit, 16.10.2016 (online)]
»2015 gab es deutschlandweit erstmals mehr Jugendliche, die an die
Uni gingen als [solche, die] eine
Berufsausbildung […]
[starteten]«[…]. Das Handwerk
gerät
in eine Bredouille. Fachkräfte fehlen plötzlich. Die
Betriebe sehen sich in der Not, händeringend nach guten Auszubildenden zu
suchen. [Attraktive Ausbildungsplätze in der Region, 13.02.2016, aufgerufen am 01.09.2020]
spezieller in einen finanziellen Engpass, in Geldnöte kommen
Beispiele:
Fehlt Umsatz bei laufenden Kosten und enger Finanzierung,
geraten die Unternehmen in die
Bredouille. [Mittelbayerische, 14.12.2020]
Größer als die Gefahr einer Bankenkrise ist das Risiko einer
Staatsschuldenkrise. Nachdem viele Länder ihre Banken 2008/2009 mit
Milliardensummen gerettet hatten, gerieten sie
wegen ihrer Schulden in die Bredouille. [Badische Zeitung, 20.03.2020]
Wegen des beschleunigten Atomausstiegs, gewaltiger Schulden und
zu hoher Gaspreise sind die Konzerne in die Bredouille
geraten. [Süddeutsche Zeitung, 23.12.2011]