Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

inständig

Lesezeichen zitieren/teilen ausklappen
GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung in-stän-dig
eWDG

Bedeutung

eindringlich, sehr nachdrücklich, flehentlich
Beispiele:
eine inständige Bitte
ein inständiges Werben
auf seine inständige Einladung hin
jmdn. inständig um etw. bitten
etw. inständig hoffen
wir bitten dich inständigst, uns unseren Wunsch nicht abzuschlagen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
in · inne · innewerden · innehaben · innehalten · innewohnen · innen · inner · Innereien · innerhalb · innerlich · inmitten · inständig · indem · indessen
in Präp. der räumlichen und zeitlichen Lage, Richtung; vielfach übertragen (vgl. in Eile, in tiefer Trauer, im Namen des Gesetzes). Ahd. (8. Jh.), mhd. asächs. mnd. aengl. engl. mnl. nl. in, anord. ī, schwed. i, got. in setzen mit griech. en (ἐν), lat. in, lit. ị̃, iñ(g), aslaw. , vъ(n)-, russ. v (в) ie. *en, *eni voraus. Im Dt. wird in häufig mit folgendem dem zu im (mhd. imme aus in deme) verschmolzen (im Haus), mit folgendem das zu ins (ins Haus). in ist häufig erstes Glied von Komposita (Inbegriff, Inbrunst, Ingrimm, Insasse), wird mhd. vor starktoniger Silbe zu en- abgeschwächt (z. B. mhd. enzwei, s. entzwei). Zum Adverb ahd. mhd. īn (mit sekundärer Längung aus in), nhd. ein und entsprechenden Komposita s. ein2 Adv. – inne Adv. ‘darin, innen’, Adverbialbildung zur vorgenannten Präposition, ahd. inne (8. Jh.), mhd. inne, asächs. inna, mnd. inne, aengl. inne, anord. inni, schwed. inne, got. inna; dazu die Verbalkomposita innewerden ‘gewahr werden, merken’, mhd. inne werden; innehaben ‘in seiner Gewalt haben, (ein Amt, eine Stelle) bekleiden’, mhd. inne haben, frühnhd. auch inhaben; vgl. ahd. innehabēn ‘(im Körper) behalten’ (um 1000); innehalten ‘stoppen, zurückhalten, aufhören’, auch ‘enthalten, besitzen’ (s. Inhalt), mhd. innehalten; innewohnen ‘enthalten sein’ (18. Jh.). innen Adv. ‘darin, im Inneren’, ahd. in(n)an Adv. Präp. ‘im Innern, innerlich, ins Innere, in’ (8. Jh.), mhd. innen, asächs. aengl. anord. innan, got. innana ‘hinein’; dazu s. binnen. inner Adj. ‘innen liegend, darin befindlich’, älter auch Präp. ‘innerhalb’ (vgl. obd. inner den Grenzen), heute unüblich, ahd. innaro Adj. ‘inner, tief’ (8. Jh.), Komparativbildung zu ahd. inne (s. oben), mhd. inner Adj. ‘inwendig, im Innern liegend’, Präp. ‘innerhalb’; dazu s. erinnern. Davon abgeleitet Innereien Plur. ‘Gedärme, eßbare Tiereingeweide’ (20. Jh.); innerhalb Präp. ‘im Inneren, binnen’, ahd. innarūnhalb ‘innerhalb’ (um 1000), eigentlich ‘auf der inneren Seite’ (zu ahd. halba ‘Seite, Richtung’, s. -halb, -halben), mhd. innerhalbe ‘im Inneren’. innerlich Adj. ‘im Inneren befindlich, seelisch tief veranlagt’, mhd. innerlich. – inmitten Präp. ‘in der Mitte von etw.’, ahd. in mitten (8. Jh.), mhd. enmitten(t). inständig Adj. ‘beharrlich, dringlich’ (um 1500), wohl unter dem Einfluß von lat. īnstanter Adv. ‘mit großer Heftigkeit, leidenschaftlich, dringlich’, zu lat. īnstāns (Genitiv īnstantis) ‘gegenwärtig, drängend, angelegentlich’. Davon unabhängig besteht eine vereinzelte frühe Bildung ahd. instentīgo Adv. ‘beständig’ (um 1000), vgl. dazu ahd. anastantan ‘bestehen, beharren’. – indem Konj. ‘dadurch daß, während’ (15. Jh.). An die Stelle des Genitivs ahd. innan thes (s. indessen) tritt im Frühnhd. der Dativ in dem mit folgendem daß-Satz, wobei sich unter Ersparung von daß zusammengerücktes indem zur Konjunktion entwickelt. indessen Konj. ‘inzwischen, allerdings, aber, doch’, ahd. innan thes ‘bis dann, unterdessen’, danach (oft einen Nebensatz einleitend) mhd. innen des, woraus die Konjunktion nhd. indeß, indes, seit dem 17. Jh. meist in der gelängten Form indessen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

aus tiefster Seele · beschwörend · dringend · eindringlich · flehend · flehentlich · händeringend · in flehendem Tonfall · inständig · inständigst · nachdrücklich · sehnlichst  ●  unter Flehen dichterisch · in drängendem Tonfall geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›inständig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›inständig‹.

Verwendungsbeispiele für ›inständig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich bitte Dich also hiermit inständig: denke nicht schlecht von mir. [Brief von Alois Scheuer an Friedchen Scheuer vom 04.04.1941, Feldpost-Archive mkb-fp-0079]
Und sie hoffte inständig, dass sich das bald ändern würde. [Die Zeit, 12.06.2012 (online)]
Ich hoffe inständig, dass er dabei sein kann », sagte er. [Die Zeit, 27.06.2010 (online)]
Andererseits war ich überall, selbst in den Lagern, auch inständigen Deutschen‘ begegnet. [Die Zeit, 29.07.1988, Nr. 31]
Wir wünschten inständig, mithören zu können, ohne abnehmen zu müssen. [Die Zeit, 20.06.1986, Nr. 26]
Zitationshilfe
„inständig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/inst%C3%A4ndig>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Instandhaltung
Instandhaltungsarbeit
Instandhaltungskosten
Instandhaltungsmaßnahme
Instandhaltungsrücklage
Instandsetzung
Instandsetzungsarbeit
Instandsetzungsdienst
Instandsetzungskosten
Instandsetzungsrücklage

Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Verteilung über Areale

Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.

Weitere Wörterbücher

Belege in Korpora

Referenzkorpora

Metakorpora

Zeitungskorpora

Webkorpora

Spezialkorpora