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intellektuell

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung in-tel-lek-tu-ell
Wortzerlegung Intellekt -uell
Wortbildung  mit ›intellektuell‹ als Letztglied: antiintellektuell  ·  mit ›intellektuell‹ als Grundform: Intellektuelle
Herkunft aus gleichbedeutend intellectuelfrz
eWDG

Bedeutung

den Intellekt betreffend, auf dem Intellekt beruhend, geistig, verstandesmäßig
Beispiele:
intellektuell anspruchslos, tätig, überheblich sein
sich besonders intellektuell geben
jmds. intellektueller Besitz
eine intellektuelle Klarheit, Leistungsfähigkeit, Schaffenskraft
Er weiß, daß kein unedles Motiv, keine Eifersucht oder intellektuelle Hochmütigkeit in ihren Mahnungen ist [ St. ZweigBalzac162]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Intellekt · intellektuell · Intellektueller · Intellektualismus
Intellekt m. ‘Verstand, Denkvermögen’ (19. Jh., ein vereinzelter Frühbeleg Intellect 16. Jh.), aus lat. intellēctus ‘Verstehen, Erkenntnisvermögen’, Verbalsubstantiv zu lat. intellegere (intellēctum) ‘innewerden, verstehen, erkennen’ (s. intelligent). – intellektuell Adj. ‘den Verstand betreffend, rein geistig, verstandesmäßig’ (18. Jh.), Übernahme von frz. intellectuel, nach spätlat. intellēctuālis; daneben, direkt aus dem Lat., auch intellectualisch (18. Jh.) und intellectual (19. Jh.). Substantiviert Intellektueller m. ‘Verstandesmensch, geistig Schaffender’ (um 1900; wohl nach frz. manifeste des intellectuels, Zola 1898). Intellektualismus m. ‘Überbetonung der Rolle des Verstandes im Erkenntnisprozeß bei Unterschätzung der Praxis und der Intuition’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

intellektuell · kopfgesteuert · kopfig · kopflastig · verstandesbetont · verstandgesteuert  ●  eierköpfig ugs., abwertend · verkopft geh.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›intellektuell‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›intellektuell‹.

Verwendungsbeispiele für ›intellektuell‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es ist der Zweck dieses Essays, diese Philosophie in negativer Weise zu unterstützen, durch Hinwegräumen von intellektuellem Mist. [Feyerabend, Paul: Wider den Methodenzwang, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1976, S. 18]
Mit dem weiteren Fortschreiten in der intellektuellen Entwicklung des Kindes werden die Leistungen immer komplizierter. [Forschungen und Fortschritte. Nachrichtenblatt der deutschen Wissenschaft und Technik, 1933, Nr. 7, Bd. 9]
Nicht anders als vor zehn Jahren leben wir daher in umstürzlerischen Zeiten – auf dem intellektuellen Sprung. [C’t, 2001, Nr. 5]
Es wäre unredlich zu behaupten, John sei ein intellektueller Überflieger gewesen. [Die Zeit, 22.07.1999, Nr. 30]
Man unterstützt damit aber die frühe intellektuelle Wendung des Kindes. [Hoffmann, E.: Kindergarten. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1959], S. 20317]
Zitationshilfe
„intellektuell“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/intellektuell>.

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