umgangssprachlich ⟨jmd. bringt jmdm. die Flötentöne
bei⟩bei jmdm. durch scharfen Tadel, Drohungen oder Gewalt ein bestimmtes, gewünschtes Verhalten erzwingen; (resolut) erzieherisch wirken, eingreifen
siehe auch jmdm. den Marsch blasen
Beispiele:
Es war zunächst [nach dem Zweiten Weltkrieg] die KPD und dann die SED, die Andersdenkenden
mit Gewalt und Unterdrückung die Flötentöne
beibrachte. [Welt am Sonntag, 16.08.2020]
Mit viel Strenge brachte er [der Westernserien-Held »Rifleman«] seinem Sohn die
Flötentöne bei. Das konnte man damals, Ende der 60er, in der
[…] noch immer obrigkeitsgeprägten BRD gut
nachvollziehen. […] [Der Tagesspiegel, 15.03.2001]
Wenn man im Sprachgebrauch jemandem
Flötentöne beibringen will, so heißt dies in
aller Regel, Fehlerhaftes zu tadeln. [Allgemeine Zeitung, 22.11.2019]
Ich halte ihn [meinen Volontärsvater]
nach wie vor für einen großartigen Journalisten. Der hat mir die
Flötentöne beigebracht und auf Objektivierbarkeit von Fakten
gedrängt, also bei Nachrichten präzise und meinungsfrei zu sein.
[…] [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.09.2006]
Arbeitsloser Ingenieur beschimpfte Sachbearbeiterin im Sozialamt: 60
Tagesätze je 17 Mark fällig [Überschrift]
[…] »Euch Sozialverbrechern
werde ich die Flötentöne beibringen!« Diese wüste
Beleidigung kommt einen 40jährigen […] teuer zu stehen.
[…] [Rhein-Zeitung, 14.02.1998]