Journal
n.
‘Tagebuch, Zeitschrift’.
Im 17. Jh. wird
frz.
journal
‘Tagebuch, Zeitung, Zeitschrift’,
älter
‘Bericht über die Tagesereignisse’,
Substantivierung des Adjektivs
journal
‘jeden Tag betreffend, täglich’,
ins
Dt. übernommen.
Frz.
journal
ist eine Ableitung von
frz.
jour,
afrz.
jor,
jorn
‘Tag’,
aus
spätlat.
diurnum
‘Tag, Tagebuch’,
dem substantivierten Neutr. von
lat.
diurnus
‘täglich’
(zu
lat.
diēs
‘Tageslicht, Tag’).
Wie im
Frz.
(vgl.
Journal des Savants
1665;
Journal de Médecine
1682)
bezeichnet
Journal
auch im
Dt. zuerst Zeitschriften gelehrten Inhalts,
ehe es in seiner Anwendung auf belletristische
und andere Zeitschriften,
schließlich auf Tageszeitungen ausgedehnt wird
(18. Jh.).
Ital.
giornale
‘Tagebuch, Geschäftsbuch’
wird bereits im 15./16. Jh. in der Form
Jornal,
Giornal
in die
dt. Kaufmannssprache übernommen,
im 17. Jh. aber auch hier durch
frz.
journal
ersetzt.
Die
frz. Ableitung auf
-al
entspricht wie die
ital. auf
-ale
einem
spätlat.
diurnālis
‘täglich’;
vgl. auch
mlat.
diurnale,
jurnale,
jornale
‘Tagewerk, Rechnungs-, Tagebuch’.
–
Journalist
m.
‘wer für die Presse arbeitet’
(Ende 17. Jh.,
zunächst vor allem
‘Autor einer Zeitschrift’),
nach
frz.
journaliste.
Voraus geht kaufmännisches
Jurnalist
‘Buchhalter, der das Geschäftstagebuch führt’
(1. Hälfte 17. Jh.),
nach
ital.
giornalista.
journalistisch
Adj.
(19. Jh.).
Journalistik
f.
‘Zeitungswesen, Zeitungswissenschaft’
(18. Jh.).
Journalismus
m.
‘Zeitungswissenschaft, publizistische Tätigkeit für die Presse’
(19. Jh.),
frz.
journalisme.
Journaille
f.
‘verantwortungslose, sensationshungrige, verleumderische Tagespresse sowie die Gesamtheit der in dieser Art tätigen Journalisten’
(Anfang 20. Jh.),
französierende Neubildung nach
Kanaille
(s. d.).