königlich
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung kö-nig-lich
Wortbildung
mit ›königlich‹ als Letztglied:
kaiserlich-königlich
Bedeutungsübersicht
- 1. zum König gehörend
- 2. [gehoben] hoheitsvoll, vornehm (wie ein König)
- 3. großzügig
- 4. [umgangssprachlich] köstlich, außerordentlich
- 5. [gehoben] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
gehoben hoheitsvoll, vornehm (wie ein König)
3.
großzügig
Beispiele:
jmdn. königlich beschenken, belohnen, bewirten
ein königliches Geschenk
4.
umgangssprachlich köstlich, außerordentlich
Beispiele:
sich königlich amüsieren
ein königlicher Spaß
5.
gehoben
Beispiel:
das königliche Spiel (= Schach)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
König · Königin · königlich · Königreich · Königtum · Königskerze
König m. ‘Inhaber der höchsten (in Monarchien mit einem Kaiser zweithöchsten) monarchischen Würde, höchster weltlicher Herrscher in bestimmten Monarchien’, übertragen ‘Herrscher, der Erste, Beste seiner Art, der Oberste schlechthin’. Ahd. kuning (8. Jh.), mhd. künic, künec, asächs. kuning, mnd. kȫninc, mnl. cōninc, cueninc, nl. koning, aengl. cyning, cyng, cing, engl. king setzen germ. *kuningaz ‘König’ voraus, das schon früh als gleichbed. finn. kuningas entlehnt wird. Suffixablaut zeigen dagegen anord. konungr, schwed. konung, adän. kunung, konung, dän. konge. Daneben hat sich in zahlreichen aengl. Zusammensetzungen wie cynerīce ‘Königreich’, cynestōl ‘Königssitz, königlicher Wohnsitz’ und in ahd. kunirīhhi ‘Königreich’ (10. Jh.) als erstes Kompositionsglied ein kürzeres Wort für ‘König’, ahd. kuni-, aengl. cyne-, erhalten, das ebenso wie anord. konr (s. unten) auf germ. *kuniz zurückgeführt wird. Unzweifelhaft sind germ. *kuniz, *kuningaz und dessen nord. Entsprechungen auf -ung- verwandt mit germ. *kunjam ‘Geschlecht’ (s. unten). Auszugehen ist daher für alle Formen von der Bedeutung ‘Mann eines (vornehmen) Geschlechts’, wie sie für anord. konr ‘Edelgeborner’ bezeugt ist, während *kuniz im Westgerm. die gleiche Bedeutungsentwicklung erfährt wie die mit den Zugehörigkeitssuffixen -ing-, -ung- gebildeten Wörter. Soweit die genannten Formen einzelsprachlich die Bedeutung ‘König’ annehmen, meinen sie ursprünglich wohl den Herrscher über ein räumlich und personell eingeschränktes Gebiet. Erst mit der Entwicklung des fränkischen Merowingerreichs und der späteren Ausbildung der englischen und nordischen Königsherrschaft bezeichnen die Bildungen auf -ing-, -ung- den Inhaber der höchsten herrscherlichen Würde in einem Land. Wieweit die nord. Formen nicht nur semantisch, sondern vielleicht auch formal von dem westgerm. Vorbild (dem Titel des fränkischen Königs) abhängig sind, bleibt ebenso offen wie viele Fragen der lautlichen Entwicklung gerade im Anord.; vgl. (wenn auch zum Teil von der hier gegebenen Darstellung abweichend) und in: Studia Neophilologica 17 (1944/45) 1 ff. Das oben erwähnte germ. in: Zs. d. Savigny-Stiftung f. Rechtsgesch., Germ. Abt. 77 (1960) 154 ff. *kunjam ‘Geschlecht’, erhalten in ahd. (8. Jh.), asächs. kunni, mhd. mnd. künne, mnl. conne, cunne, nl. kunne, aengl. cyn(n), engl. kin, anord. kyn, got. kuni, ist verwandt mit lat. genus ‘Geschlecht’ (s. Genus) und weiter mit den unter Kind (s. d.) genannten germ. und außergerm., auf die Wurzel ie. *g̑en(ə)- ‘erzeugen, gebären’ zurückgehenden Formen. Mhd. künic, künec, eigentlich obd. Form, bleibt in der Schriftsprache (frühnhd. künig, kunig) bis in die 1. Hälfte des 16. Jhs. üblich, wird dann aber durch die md. Lautung aufweisende Form mit -ö- verdrängt. In mhd. Zeit ist der Nasal vor -g durch Dissimilation geschwunden (wie in Honig, Pfennig, s. d.). – Königin f. ‘weiblicher König, Gemahlin eines Königs’, übertragen ‘Herrscherin, die Erste, Beste ihrer Art, das einzige fruchtbare (weil eierlegende) Weibchen eines Bienenvolkes’, im Schach ‘die beweglichste und daher wertvollste Figur, Dame’, ahd. kuningin (8. Jh.), mhd. küniginne, küneginne. königlich Adj. ‘den König betreffend, zu ihm gehörend, ihm gemäß, vom König ausgehend’, übertragen ‘vornehm, hoheitsvoll (wie ein König), großzügig, herrlich, köstlich’, ahd. kuninglīh (8. Jh.), mhd. küniclich, küneclich. Königreich n. ‘Reich, Herrschaftsbereich eines Königs, Monarchie mit einem König an der Spitze’, ahd. kuningrīhhi (9. Jh.), mhd. künicrīche, auch ‘Königtum’. Königtum n. ‘monarchische Staatsform unter einem König, Stand, Würde eines Königs’ (Ende 17. Jh.), gebildet nach Kaisertum; vgl. asächs. kuningdōm ‘Königswürde, Herrschaft’. Königskerze f. stattliche, gelb blühende Pflanze mit kerzenartigem Stengel, frühnhd. kunges kerze (15. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›königlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›königlich‹.
Verwendungsbeispiele für ›königlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
In dieser Lage müsse es ein Einsehen, nein ein Eingreifen seitens des königlichen Hofes geben.
[Schuder, Rosemarie: Agrippa und Das Schiff der Zufriedenen, Berlin u. a.: Aufbau-Verl. 1987 [1977], S. 246]
Das sagten die königlichen Damen mehr als einmal, mehr als deutlich.
[Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 471]
Im Mittleren Reich erhielten mit den Vornehmen auch ihre Frauen das früher königliche Vorrecht, nach dem Tode zu göttlichen Wesen zu werden.
[Wilson, John A.: Ägypten. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 858]
Hier wirkte er an der Königlichen Oper, deren Kapellmeister er bis 1808 war.
[Fath, Rolf: Komponisten – H. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 28979]
Die Erfolge dieser klugen königlichen Politik kamen jedem einzelnen Thai zugute.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1975]]
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