kühl
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Wortbildung
mit ›kühl‹ als Erstglied:
Kühlhaltung
·
mit ›kühl‹ als Letztglied:
feuchtkühl · schattenkühl
Mehrwortausdrücke
einen kühlen Kopf behalten ·
einen kühlen Kopf bewahren ·
einen kühlen Kopf beweisen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
ein wenig kalt, frisch
Beispiele:
ein kühler Morgen, Tag, Abend, Sommer
kühles Wetter
es weht ein kühler Wind, ein kühles Lüftchen
kühle Meeresluft dringt ein
ein kühler Keller, Hausflur, ein kühles Zimmer
ein kühler Gebirgssee
gehoben, verhüllenddie kühle Erde, der kühle Rasen deckt jmdn. (= jmd. ist tot)
im Mai sind die Nächte noch kühl
es wurde empfindlich kühl
draußen ist es sehr kühl
mir ist, wird es (zu) kühl
es ist zu kühl für die Jahreszeit
Speisen kühl aufbewahren
angenehm kalt, erfrischend
Beispiele:
ein kühler Trunk
scherzhafteine kühle Blonde (= ein Glas helles Bier) (= ein Glas Berliner Weißbier)
wir tranken kühlen Wein
sie nahm ein kühles Bad
der Schwimmer stürzte sich in die kühle Flut
kühle Umschläge auf die heiße Stirn legen
im kühlen Schatten sitzen
2.
ohne Beteiligung des Gefühls, ohne Herz
a)
zurückhaltend, frostig
Beispiele:
eine kühle Person, Blondine
sie ist eine kühle Natur, hat einen kühlen Blick
ihr kühles Wesen, Lächeln befremdete ihn
sie verhielt sich, blieb ihm gegenüber äußerst kühl
ein kühler Empfang
eine kühle Begrüßung, Ablehnung, Abweisung
diese schnöde und kühle Antwort gefiel ihm nicht
sie wunderte sich über den kühlen Ton des Chefs
er antwortete kühl
jmdn. kühl grüßen
eine Nachricht kühl aufnehmen
b)
nüchtern, nur vom Verstand bestimmt
Beispiele:
alles war bei ihm kühle Berechnung
ihn leitet nur der kühle Verstand
sein Entschluss war das Ergebnis kühler Überlegungen
er ist ein kühler Rechner
sachlich und kühl urteilen
die Worte kühl abwägen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2. |
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
kühl · Kühle · kühlen · abkühlen · Abkühlung · unterkühlen · Unterkühlung · verkühlen · Kühler
kühl Adj. ‘frisch, mäßig kalt’, ahd. kuoli (9. Jh.), mhd. küel(e), mnd. kȫl (aus *kōlja-), mnl. coel, nl. koel, aengl. cōl, engl. cool (aus *kōlu-) stehen ablautend zu dem unter kalt (s. d.) behandelten Adjektiv. – Kühle f. ahd. kuolī (9. Jh.), mhd. küele. kühlen Vb. ‘kühl machen’, ahd. kuolen ‘abkühlen’ (9. Jh.; vgl. gikuolen, um 800), kuolēn ‘erkalten, kalt werden’ (11. Jh.; vgl. gikuolēn, 10. Jh., irkuolēn, 9./10. Jh.), mhd. küelen ‘kühl machen’, kuolen ‘kühl werden, sein’. abkühlen Vb. ‘kühl machen, werden’ (15. Jh.); Abkühlung f. (16. Jh.). unterkühlen Vb. ‘die Temperatur unter einen Normalwert senken’ und Unterkühlung f. (2. Hälfte 19. Jh.). verkühlen Vb. reflexiv ‘sich erkälten’ (2. Hälfte 19. Jh.), zuvor ‘kühl werden, machen’ (16. Jh.). Kühler m. ‘Vorrichtung zum Kühlen’ (17. Jh.).
Thesaurus
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Synonymgruppe
gefasst ·
gleichmütig ·
kaltblütig ·
kühl ·
nervenstark ·
nicht aus der Ruhe zu bringen ·
ruhig ·
seelenruhig ·
stoisch ·
unaufgeregt ·
unerschütterlich ·
ungerührt ●
ohne mit der Wimper zu zucken ugs., fig.
Assoziationen |
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Synonymgruppe
Assoziationen |
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Synonymgruppe
auf Zweckmäßigkeit getrimmt ·
auf die Funktion reduziert ·
funktional ·
kahl ·
klinisch ·
kühl ·
nüchtern ·
schmucklos ·
steril ·
ungemütlich ·
unpersönlich ·
unwohnlich ·
zweckbetont
Assoziationen |
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Synonymgruppe
klar ·
kühl ·
machbarkeitsorientiert ·
nüchtern ·
ohne schmückendes Beiwerk ·
pragmatisch ·
ruhig ·
sachbetont ·
sachlich ·
schmucklos ·
schnörkellos ·
trocken ·
vernünftig ·
zweckmäßig
Assoziationen |
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Synonymgruppe
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›kühl‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kühl‹.
Verwendungsbeispiele für ›kühl‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Weil er sich gehen läßt, muß ich einen kühlen Kopf bewahren.
[Schwanitz, Dietrich: Bildung, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 252]
Mit ihren kühlen grauen Augen musterte auch sie nachdenklich ihr Gegenüber.
[Venske, Regula: Marthes Vision, Frankfurt am Main: Eichborn Verlag 2006, S. 92]
Sie legte ihre schmale kühle Hand auf meine heißen Finger.
[Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1909], S. 4914]
Und plötzlich ahnt er, dass es doch schwer werden könnte, an diesem kühlen Abend.
[Die Zeit, 16.03.2000, Nr. 12]
Dort ist die Luft kühl und der Wind kalt, und in der Nacht sinken die Temperaturen unter zehn Grad.
[Die Zeit, 15.04.1999, Nr. 16]
Zitationshilfe
„kühl“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/k%C3%BChl>.
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