kündigen
GrammatikVerb · kündigt, kündigte, hat gekündigt
Aussprache [ˈkʏndɪgn̩]
Worttrennung kün-di-gen
Wortbildung
mit ›kündigen‹ als Erstglied:
Kündigung · kündbar
·
mit ›kündigen‹ als Letztglied:
abkündigen
· ankündigen · aufkündigen
· mit ›kündigen‹ als Grundform: verkündigen
· mit ›kündigen‹ als Grundform: verkündigen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
dem Vertragspartner gegenüber ein Vertragsverhältnis, besonders ein Arbeitsrechtsverhältnis oder Dienstverhältnis, als beendet erklären
a)
⟨jmdm. kündigen⟩
Beispiele:
einem Arbeiter, Angestellten (für den Monatsersten, zum Ersten) kündigen
sie wollen ihrer Haushälterin kündigen
der Betrieb hat ihm gekündigt
nach dem Vorfall wurde dem Direktor sofort gekündigt
der Hauswirt hat dem Mieter gekündigt
⟨jmdn. kündigen⟩
Beispiele:
nach dem Vorfall wurde der Direktor sofort gekündigt
der gekündigte Angestellte
b)
c)
⟨(jmdm.) etw. kündigen⟩
Beispiele:
er kündigte ihm den Kredit
die Wirtin kündigte ihrem Untermieter das Zimmer
er kündigte das Arbeitsrechtsverhältnis zum 1. März, seine Wohnung zum 15. Juni
die Bank hat das Darlehen, die Hypothek gekündigt
einen Vertrag, die Tarife kündigen
seinen Dienst kündigen
der Handelsvertrag, das Abkommen wurde gekündigt
bildlich
Beispiel:
jmdm. die Freundschaft, den Gehorsam kündigen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
kund · Kunde · Kunde · Kundschaft · Kundschafter · kundschaften · auskundschaften · künden · kundig · kündigen · Kündigung
kund Adj. ‘bekannt, offenbar’, ahd. kund (8. Jh.), mhd. mnd. kunt, asächs. kūð, aengl. cūþ, anord. kunnr, kuðr, got. kunþs (germ. *kunþa-) gehört als Partizipialbildung zu dem unter können (s. d.) dargestellten Verb. Auf Grund vornehmlich prädikativer Verwendung wird kund in jüngerer Sprache vielfach erstes Kompositionsglied in Verbindung mit bestimmten Verben, vgl. kundtun (ahd. kund tuon, mhd. kunt tuon), kundmachen (mhd. kunt machen), kundwerden (mhd. kunt werden), kundgeben (18. Jh.), wozu Kundgebung ‘Bekanntmachung’ (um 1850), ‘Demonstration’ (um 1870). – Kunde f. ‘Nachricht, Botschaft, Verlautbarung, Kenntnis, Lehre’, ahd. -kundī (in anakundī ‘Anklage’, um 800, unkundī ‘Unbekanntes, Fremdes’, um 1000), mhd. künde, kunde ‘Kenntnis, Bekanntschaft, Zeichen, Beweis, Mitteilung, Ort, wo man bekannt ist’, mnd. künde. Im Sinne von ‘Kenntnisse, wissenschaftliche Lehre’ in Zusammensetzungen, vgl. Geschichts-, Natur-, Weltkunde (Ende 17. Jh.), Erd-, Heilkunde (18. Jh.), Altertumskunde (19. Jh.). Kunde m. ‘wer (regelmäßig) ein Geschäftsangebot wahrnimmt, einen Laden, Dienstleistungsbetrieb (wiederholt) in Anspruch nimmt, Klient’ (16. Jh.), ahd. kundo ‘Verkünder, Zeuge’, (8. Jh.), ‘Bekannter’ (9. Jh.), mhd. kunde ‘wer bekannt ist, der Einheimische’; seit dem 16. Jh. im oben genannten kommerziellen Bereich für älteres kuntmann (15. Jh.). Kundschaft f. ‘Käuferkreis, Gesamtheit der Kunden’ (18. Jh.), älter ‘Bekanntschaft, Brüderschaft, Gemeinschaft, Freundschaftsbeziehung’ (16. Jh.), mhd. kuntschaft ‘Kenntnis, Nachricht, Auskundschaftung, Bekanntschaft’. Kundschafter m. ‘Nachrichtenermittler, Spion’ (15. Jh.), mhd. kuntschafter ‘auskunftgebende Person, Zeuge’. kundschaften Vb. ‘Nachrichten ermitteln, spionieren’ (15. Jh.). auskundschaften Vb. ‘erforschen, in Erfahrung bringen, ausspionieren’ (16. Jh.). künden Vb. ‘ansagen, kundtun’, ahd. kunden ‘verkünden, bekanntmachen, bezeugen’ (8. Jh.), daneben kundōn ‘verkünden, bekanntmachen’ (um 1000; vgl. anakundōn ‘brandmarken’, urkundōn ‘zeigen’, 9. Jh.), mhd. künden, kunden ‘kundmachen, bekanntmachen, anzeigen’. kundig Adj. ‘informiert, kenntnisreich’, meist auf einem bestimmten Gebiet (präzisierend sachkundig, ortskundig, sprachkundig), ahd. kundīg (Hs. 13. Jh.), unkundīg (Hs. 12. Jh.), mhd. kündec, kündic ‘bekannt, kund, klug, geschickt, stolz, anmaßend’. kündigen Vb. ‘aufsagen, den Rücktritt von einem Vertrag, einer Abmachung amtlich mitteilen’, mhd. kündigen ‘mitteilen, kündigen’; dafür auch aufkündigen (17. Jh.). Kündigung f. ‘Erklärung des Rücktritts von einem Vertrag, einem Dienstverhältnis’ (18. Jh.), älter ‘Nachricht, Kunde’ (15. Jh.), mnd. kündiginge ‘Bekanntmachung, Verkündung, Anfkündung’; vgl. mhd. kündunge ‘Verkündigung, Kunde’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
abbestellen ·
abschaffen ·
annullieren ·
aufheben ·
aufkündigen ·
auflösen ·
außer Kraft setzen ·
für aufgehoben erklären ·
für nichtig erklären ·
für null und nichtig erklären ·
für ungültig erklären ·
kippen (journal.) ·
kündigen ·
stornieren ·
zurückziehen ●
abbedingen fachspr., juristisch
(den) Dienst quittieren ·
(ein Unternehmen) verlassen ·
(eine) neue Herausforderung suchen (Bewerbungssprache) ·
(sein) Büro räumen ·
(seine) Kündigung einreichen ·
(seinen) Abschied nehmen ·
ausscheiden ·
kündigen ·
was Besseres finden ●
(den) Job an den Nagel hängen fig. ·
(sein) Bündel schnüren fig. ·
künden schweiz. ·
seinen Hut nehmen fig. ·
(den Kram) hinschmeißen ugs. ·
(den) Bettel hinschmeißen ugs. ·
(sich) was anderes suchen ugs. ·
abheuern fachspr., seemännisch ·
abmustern fachspr., seemännisch ·
aufhören (bei) ugs. ·
das Handtuch werfen ugs., fig. ·
gehen ugs. ·
in den Sack hauen ugs., fig. ·
weggehen ugs.
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Arbeitsverhältnis
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Innenminister
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Rücktritt
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Vertrag
Vorstandschef
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betriebsbedingt
daraufhin
fristlos
gestern
gleichzeitig
umgehend
unterdessen
vorzeitig
zudem
zugleich
Verwendungsbeispiele für ›kündigen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Um diese Zeit konnte er seinen Job in der Bibliothek kündigen.
[C’t, 2000, Nr. 7]
Bei Sun lernt sie auch ihren Mann kennen, im Alter von 40 Jahren bringt sie eine Tochter zur Welt – und kündigt ihren Job.
[Die Zeit, 07.01.1999, Nr. 2]
Das Büro lief nicht so, wie es erwartet wurde, und nach einem halben Jahr kündigte ich.
[Die Zeit, 16.12.1998, Nr. 52]
Zwei Stunden Weg für vier Stunden Arbeit, so was lohnt sich natürlich nicht, da kündigt man doch lieber freiwillig.
[Die Zeit, 16.07.1998, Nr. 30]
Es ging mir zu müßig und unordentlich zu in diesem Betrieb, und ich kündigte bald wieder.
[Strauß, Botho: Der junge Mann, München: Hanser 1984, S. 253]
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