karg
Adj.
‘knapp bemessen, nicht reichlich, spärlich, kümmerlich, ärmlich, nicht sehr fruchtbar’.
Das
westgerm. Adjektiv
ahd.
karag
‘traurig, besorgt, betrübt’
(9. Jh.),
mhd.
karc
‘klug, listig, schlau, streng, sparsam, knapp, knauserig’,
asächs.
in
mōdkarag
‘bekümmert’,
mnd.
karch
‘sparsam, geizig, hartherzig’,
mnl.
cārich,
nl.
karig
‘karg, spärlich, dürftig’,
aengl.
cearig
‘traurig’,
engl.
chary
‘behutsam, sparsam’
ist von dem unter
Karfreitag
(s. d.)
als Bestimmungswort angeführten Substantiv
germ.
*karō
mit der Bedeutung
‘Trauer, Klage, Kummer, Sorge’
abgeleitet.
Die ursprüngliche Bedeutung
‘traurig, bekümmert, sorgenvoll’
entwickelt sich schon im
Ahd.
wohl über
‘besorgt, ängstlich, vorsichtig, umsichtig’
zu
‘klug, listig, geschickt, schlau’,
aber auch,
da vielfach auf Geldsachen bezogen,
zu
‘sparsam, knauserig’,
weiter zu
‘knapp bemessen, spärlich’.
wortkarg
Adj.
‘sparsam mit Worten, wenig redend’
(18. Jh.).
kargen
Vb.
‘sparsam sein, geizen’,
mhd.
kargen
‘betrübt, ängstlich, besorgt sein, unfreigebig sein, knausern’.
Kargheit
f.
‘Ärmlichkeit, Dürftigkeit’,
ahd.
karagheit
‘Umsicht’
(10. Jh.),
mhd.
karcheit,
karkeit
‘Schlauheit, Hinterlist, Sparsamkeit, Knauserei’.
kärglich
Adj.
‘knapp bemessen, kümmerlich, ärmlich’,
mhd.
kerclich
‘listig, schlau, knapp, sparsam’.