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kasuistisch

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung ka-su-is-tisch
Wortbildung  mit ›kasuistisch‹ als Erstglied: Kasuistik
Herkunft Latein
eWDG

Bedeutungen

1.
entsprechend der Bedeutung von Kasuistik (1)
Beispiel:
Nur in wenigen, vom Gesetz kasuistisch aufgezählten Fällen wirkt sich das Verhalten der Parteien … auf den Inhalt der Kostenentscheidung aus [ Neue Justiz1965]
2.
abwertend spitzfindig, haarspalterisch
Beispiel:
er verwendete kasuistische Argumente

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

ausgeklügelt (bildungsspr.) · scholastisch · schulisch · zum Studium gehörig  ●  kasuistisch abwertend

haarspalterisch · spitzfindig · wortklauberisch  ●  wortakrobatisch abwertend · kasuistisch geh. · rabulistisch geh., abwertend · sophistisch geh., abwertend
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›kasuistisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kasuistisch‹.

Verwendungsbeispiele für ›kasuistisch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Denn er ist für mich in keiner Weise beispielhaft für die Art, wie man diese Frage behandeln sollte, philosophisch und kasuistisch und als ethisches Problem. [Die Zeit, 25.08.1989, Nr. 35]
Ich habe ihm vorgehalten, daß die Schaffung eines neuen deutschen Strafrechts in der beschrittenen Form falsch sei, das deutsche Strafrecht sei ein kasuistisches Recht. [o. A.: Einhundertfünfter Tag. Donnerstag, 11. April 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 17638]
Die kasuistische Sublimierung des Rechts war an sich keineswegs gering. [Weber, Max: Wirtschaft und Gesellschaft. In: Weber, Marianne (Hg.), Grundriß der Sozialökonomik, Tübingen: Mohr 1922 [1909-1914, 1918-1920], S. 479]
Zentral ist die kasuistische Frage nach Art und Grad der Wahrscheinlichkeit, mit welcher ein Handeln oder Unterlassen als nicht sündhaft angesprochen werden könne. [Honigsheim, P.: Jansenismus. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1959], S. 18919]
Ja, diese Strukturbegriffe werden an vielen Stellen herausgestellt und kasuistisch durchgespielt. [Freyer, Hans: Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft, Leipzig u. a.: B.G. Teubner 1930, S. 257]
Zitationshilfe
„kasuistisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kasuistisch>.

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