durch die Wirkung eines Klebstoffes oder aufgrund eigner Klebkraft fest an etw. hängen, an, auf etw. haften
kleben
Grammatik Verb
Aussprache
Worttrennung kle-ben
Wortbildung
mit ›kleben‹ als Erstglied:
↗Klebarbeit
·
↗Klebearbeit
·
↗Klebeband
·
↗Klebebogen
·
↗Klebefläche
·
↗Klebemittel
·
↗Klebepapier
·
↗Klebepflaster
·
↗Klebepistole
·
↗Kleber
·
↗Kleberolle
·
↗Klebestift
·
↗Klebestreifen
·
↗Klebeverband
·
↗Klebezettel
·
↗Klebfläche
·
↗Klebharz
·
↗Klebmittel
·
↗Klebpapier
·
↗Klebpflaster
·
↗Klebrolle
·
↗Klebstoff
·
↗Klebstreifen
·
↗kleben bleiben
·
↗klebenbleiben
· mit ›kleben‹ als Letztglied: ↗abkleben · ↗aneinanderkleben · ↗ankleben · ↗aufkleben · ↗auskleben · ↗bekleben · ↗einkleben · ↗festkleben · ↗verkleben · ↗zukleben · ↗zusammenkleben · ↗übereinanderkleben · ↗überkleben
· mit ›kleben‹ als Binnenglied: ↗Heißklebepistole · ↗selbstklebend
· mit ›kleben‹ als Letztglied: ↗abkleben · ↗aneinanderkleben · ↗ankleben · ↗aufkleben · ↗auskleben · ↗bekleben · ↗einkleben · ↗festkleben · ↗verkleben · ↗zukleben · ↗zusammenkleben · ↗übereinanderkleben · ↗überkleben
· mit ›kleben‹ als Binnenglied: ↗Heißklebepistole · ↗selbstklebend
Mehrwortausdrücke
↗wie Pech und Schwefel an jmdm. kleben
Duden GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
Klebkraft haben
3.
umgangssprachlich
a)
(an der Oberfläche) in einem Zustand sein, der das Klebenbleiben von etw. oder an etw. bewirkt; klebrig sein
b)
etw. (Anklebendes) an sich hängen haben
4.
umgangssprachlich sich nicht überwinden, entschließen können, etw. aufzugeben, sich von etw. zu trennen, zu lösen, loszureißen
5.
mit etw. verbunden sein
6.
a)
so an, in, auf usw. etw. anbringen, befestigen, dass es daran, darin, darauf usw. klebt
b)
mit Klebstoff o. Ä. reparieren, wieder zusammenfügen
7.
umgangssprachlich, früher Sozialversicherungsbeiträge entrichten (und die entsprechenden Marken als Beleg in ein Heft kleben)
8.
besonders Fußball wuchtig schießen, werfen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
kleben · kleiben · Kleiber · Kleber · klebrig · Klebstoff
kleben
Vb.
‘mit Klebstoff befestigen, haften machen, haften, festhängen, klebrig sein’.
Das schwache Verb
ahd.
klebēn
(9. Jh.;
anaklebēn,
8. Jh.),
mhd.
kleben
‘kleben, heften, festsitzen’
ist wie anders gebildetes
asächs.
kliƀon,
aengl.
cleofian,
clifian,
engl.
to cleave,
mnl.
clēven,
nl.
kleven
eine Durativbildung zum starken Verb
ahd.
klīban
(8. Jh.),
mhd.
klīben
‘festsitzen, anhängen’,
asächs.
klīнan
‘Wurzel fassen, haften’,
aengl.
clīfan
‘anhaften, kleben’,
anord.
klīfa
‘klettern’.
Sie führen mit den slaw. Verwandten
aslaw.
uglьběti
‘steckenbleiben, versinken’,
serbokr.
glȋb
‘Kot’
auf
ie.
*gleibh-,
*gleip-,
eine Labialerweiterung von
ie.
*glei-
‘kleben, schmieren’,
wozu auch unter
↗Kleid
(s. d.)
dargestelltes
Klei
und
griech.
glía
(γλία)
‘Leim’,
gloiós
(γλοιός)
‘dickes Öl, Harz, klebrige Feuchtigkeit’,
lat.
glūten
‘Leim’,
lit.
gliẽti
‘bestreichen, beschmieren, verkleben’,
russ.
(landschaftlich)
glej
(глей)
‘Ton, Lehm’
sowie das alte Nasalpräsens
ahd.
klenan
‘kleben, schmieren’
(9./10. Jh.),
mhd.
klenen
gehören.
Ie.
*glei-
ist seinerseits eine der zahlreichen Erweiterungen der verbreiteten Wurzel
ie.
*gel-
‘(sich) ballen, Gerundetes, Kugeliges’
(s.
↗Klafter,
↗Kleie,
↗klamm,
↗Klammer,
↗klettern,
↗klimmen,
↗Kloß,
↗Knäuel,
↗Kolben).
Eine Kausativbildung zu
ahd.
klīban,
mhd.
klīben
(s. oben)
ist das heute nur noch im Obd. gebrauchte
kleiben
Vb.
‘kleben, kleistern, mit Lehm ausfüllen’,
ahd.
mhd.
kleiben
‘anhaften, befestigen’,
eigentlich
‘anhaften, kleben machen’,
wozu
Kleiber
m.
zu den Spechtmeisen gehörender kleiner Klettervogel
(16. Jh.);
der Name läßt sich daraus erklären,
daß der Vogel die Öffnung seines Nestes
bis auf ein kleines Flugloch
mit Lehm und Speichel verklebt;
doch ist auch eine Anknüpfung an die intransitive Bedeutung
‘festkleben, sich anklammern’
(vgl.
anord.
klīfa
‘klettern’)
denkbar,
so daß
Kleiber
als
‘Kletterer’
gedeutet werden kann;
vgl.
obd.
(mundartlich)
Kleiber
‘Lehmarbeiter, Maurer’,
mhd.
kleiber
‘wer eine Lehmwand macht, mit Lehm verstreicht’.
Kleber
m.
‘Klebstoff’
(19. Jh.),
speziell
‘der bei der Stärkeherstellung aus Weizenmehl zurückbleibende klebrige Stoff’,
mhd.
kleber
‘Gummi, Baumharz, Schleim’.
klebrig
Adj.
‘klebend, zäh haftend, mit Klebstoff, Zähflüssigem, Feuchtem behaftet’,
mhd.
kleberic,
zu
mhd.
kleber,
ahd.
klebar
‘klebrig, klebend’.
Klebstoff
m.
‘Paste oder zähe Flüssigkeit zum Kleben’,
auch
Kleb(e)mittel
(19. Jh.).
Thesaurus
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›kleben‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kleben‹.
Verwendungsbeispiele für ›kleben‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Blut seiner Opfer klebte ihm an den Händen, der Kleidung.
Bild, 13.08.2002
Das schlechte Image klebt an ihm wie ein lästiges Pflaster.
Der Tagesspiegel, 02.03.2001
Der Duft seiner Tochter klebt an mir, so verräterisch deutlich wie Blut.
Süskind, Patrick: Das Parfum, Zürich: Diogenes 1985, S. 298
Später werden wir die Bilder in ein schönes Album kleben.
Brief von Irene G. an Ernst G. vom 14.08.1940, Feldpost-Archive mkb-fp-0270
Er klebte in sehr eigentümlicher Weise auf dieses Stück Papier.
Dominik, Hans: John Workmann der Zeitungsboy, Biberach an d. Riss: Koehler 1954 [1925], S. 70
Zitationshilfe
„kleben“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kleben>, abgerufen am 23.01.2021.
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