Knall
m.
‘lautes, kurzes und scharfes Geräusch’,
bezeugt seit dem 16. Jh.,
Rückbildung aus dem im
Nhd. untergegangenen starken Verb
mhd.
-knellen
‘mit einem Knall zerplatzen’
(
mhd.
erknellen
‘erschallen’,
mhd.
zerknellen
‘mit Geräusch zerspringen’).
Auf eine ähnliche lautnachahmende Grundform gehen zurück
nl.
knallen,
aengl.
cnyll
‘Glockenton, -zeichen’,
cnyllan
‘läuten’,
engl.
knell
‘Totenglocke, Grabgeläute’,
to knell
‘(besonders die Totenglocke) läuten, einläuten’.
Der adverbial gebrauchten Fügung
Knall und Fall
‘plötzlich, unerwartet’
(um 1700)
geht eine Wendung
Knall und Fall war eins,
d. h.
‘mit dem Schuß fiel zugleich der Getroffene’
(17. Jh.)
vorauf
(aus der Jägersprache?).
Umgangssprachlich
einen Knall haben
‘verrückt sein’
(20. Jh.),
wohl vom zu Benommenheit führenden Schlag an den Kopf;
dazu das Schimpfwort
Knallkopf,
meist in
nd. Lautung
Knallkopp
‘dummer, verrückter Kerl’
(um 1930).
knallen
Vb.
‘einen Knall erzeugen, schießen, stoßen, fallen, werfen, schlagen, daß es einen Knall gibt’
(16. Jh.),
von
Knall
abgeleitet;
jmdm. eine (hinter die Ohren) knallen
‘jmdn. ohrfeigen’
(19. Jh.).
verknallen
Adj.
‘mit Knall vergehen, verpuffen’,
umgangssprachlich
‘wegen einer Straftat gerichtlich verurteilen’
(vgl.
verdonnern),
reflexiv
‘sich verlieben’
(19. Jh.),
verknallt
Part.adj.
‘verliebt’.
knallig
Adj.
älter
knallicht,
‘auffallend, in die Augen stechend, grell, effektvoll, verblüffend’
(17. Jh.);
vgl.
knallrot
‘grell, schreiend rot’
(19. Jh.,
mundartlich wohl älter).