Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

kneipen

Grammatik Verb
Aussprache 
Worttrennung knei-pen
Wortbildung  mit ›kneipen‹ als Erstglied: Kneipabend · Kneipbruder · Kneiperei · Kneipkumpan · Kneiplokal · Kneiptour

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. [salopp, abwertend] zechen
  2. 2. zu einem studentischen Kneipabend zusammenkommen
eWDG

Bedeutungen

1.
salopp, abwertend zechen
Beispiel:
er hatte schwer, die ganze Nacht hindurch gekneipt
2.
zu einem studentischen Kneipabend zusammenkommen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Kneipe · kneipen1 · Kneipier
Kneipe f. ‘einfaches Wirtshaus, Schenke’. Im 18. Jh. zuerst im Obsächs. aufkommendes Kneipschenke wird in der Studentensprache zu Kneipe verkürzt und bezeichnet eine ‘kleine, schlechte Schenke’ sowie die darin abgehaltene ‘Zusammenkunft zum Zechen’, dann auch das ‘kleine Zimmer eines Studenten’, die ‘Studentenbude’ (Ende 18. Jh.). Das Substantiv gehört wahrscheinlich zu kneipen2 ‘kneifen, zusammendrücken, klemmen, einengen’ (s. d.), so daß von einer Vorstellung ‘beklemmend enger Raum’ auszugehen ist. Kneipe wird heute meist in abschätzigem Sinne gebraucht, oft aber auch als ‘vertrautes, gemütliches Lokal’ verstanden. – kneipen1 Vb. ‘zechen’ (18. Jh.). Kneipier m. ‘Wirt, Inhaber einer Kneipe’, französierende Bildung der Studentensprache (um 1800).

Verwendungsbeispiele für ›kneipen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Oder aber, wir rannten in die umliegenden Orte und kneipten. [Peters, Carl: Lebenserinnerungen. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1918], S. 35398]
Millionen verreckten, er kneipte und skatete sich dem Ende entgegen. [Die Zeit, 04.05.2005, Nr. 19]
Denn der Deutsche singt, wenn er fröhlich kneipt, gerne melancholische Lieder. [Blos, Wilhelm: Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten, Bd. 1. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1914], S. 4851]
Agnes kam, sooft er sie bestellte, und ging fort, wenn es Zeit für ihn war, zu arbeiten oder zu kneipen. [Mann, Heinrich: Der Untertan, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1918], S. 71]
Zu Hause wurde, nach den Weinlieferungen zu schließen, viel gekneipt. [Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 18311]
Zitationshilfe
„kneipen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kneipen#1>.

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kneipen

Grammatik Verb · kneipt, kneipte, hat gekneipt
Grammatik Verb · knipp, hat geknippen
Aussprache 
Worttrennung knei-pen
Wortbildung  mit ›kneipen‹ als Erstglied: Kneipzange
eWDG

Bedeutung

landschaftlich Synonym zu kneifen (1)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

kneipen2 Vb. ‘kneifen, zusammendrücken, klemmen’. Im 15. Jh. entsteht aus mnd. knīpen eine diphthongierte Form md. kneipen, die bis ins 18. Jh. auch in der Literatursprache gilt, dann aber vielfach durch verhochdeutschtes kneifen (s. d.) abgelöst wird. Mnd. knīpen, nl. knijpen (mit germ. p aus ie. b) und verwandtes mnd. knīf ‘Messer’, mnl. cnijf, nl. knijf, anord. knīfr, schwed. kniv (mit germ. aus ie. bh) verbinden sich mit lit. gnýbti ‘kneifen’. gnỹbis ‘Kniff, durch Kneifen entstandener Fleck’, so daß ie. *gneib(h)- erschließbar ist, eine Erweiterung der (nur erweitert darstellbaren) Wurzel ie. *gen- ‘zusammendrücken, kneifen, zusammenknicken, Zusammengedrücktes, Geballtes’; s. kneten, Knochen, Knolle, Knopf.

Verwendungsbeispiele für ›kneipen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Oder aber, wir rannten in die umliegenden Orte und kneipten. [Peters, Carl: Lebenserinnerungen. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1918], S. 35398]
Millionen verreckten, er kneipte und skatete sich dem Ende entgegen. [Die Zeit, 04.05.2005, Nr. 19]
Denn der Deutsche singt, wenn er fröhlich kneipt, gerne melancholische Lieder. [Blos, Wilhelm: Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten, Bd. 1. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1914], S. 4851]
Sie selbst schätzen schwedische Massagen und pedikürte Füße und kneipen gern auf Kieselsteinen. [Die Zeit, 24.12.2003, Nr. 52]
Agnes kam, sooft er sie bestellte, und ging fort, wenn es Zeit für ihn war, zu arbeiten oder zu kneipen. [Mann, Heinrich: Der Untertan, Gütersloh: Bertelsmann 1990 [1918], S. 71]
Zitationshilfe
„kneipen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kneipen#2>.

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selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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