mit starken oder deutlich hervortretenden Knochen
knochig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung kno-chig
Wortbildung
mit ›knochig‹ als Erstglied:
↗Knochigkeit
·
mit ›knochig‹ als Letztglied:
↗feinknochig
·
↗spitzknochig
·
↗zartknochig
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Knochen · Knöchel · Knöchelchen · knöchern · verknöchern · verknöchert · knochig · Knochenfraß · Knochenmann
Knochen
m.
‘Teil des Skeletts’,
mhd.
knoche
‘Knochen’,
mnd.
knōke,
knāke
‘Knochen, Hirnschale’,
mnl.
cnōke,
nl.
knook
‘Knochen, Glied, Gelenkhügel’,
schwed.
knoge
‘Knöchel’,
norw.
knoke
setzen mit
lit.
gniáužti
‘(mit der Hand) fest zusammendrücken, quetschen, (aus)pressen’,
gniáužta(s)
‘geballte Hand, Pfote, Handvoll’
und wohl auch
serbokr.
gnjáviti
‘drücken, pressen, quetschen, würgen’,
slowen.
‘quälen, belästigen’
ie.
*gneug̑-
voraus,
das sich zusammen mit mehreren anderen Erweiterungen an die Wurzel
ie.
*gen-
‘zusammendrücken, kneifen, zusammenknicken, Zusammengedrücktes, Geballtes’
anschließt
(s.
↗Knopf,
↗Knorren,
↗Knoten,
↗Knust,
↗knabbern,
↗kneipen2).
Knochen
hat altes
↗Bein
(s. d.),
das noch
Luther
bevorzugt,
weitgehend zurückgedrängt.
Dazu das Deminutivum
Knöchel
m.
‘Knochenvorsprung an Finger- und Fußgelenken’,
mhd.
knöchel,
knüchel,
frühnhd.
knöchel,
knochel,
knuchel,
mnd.
knȫkel.
Mit erneuter Deminuierung
(aus dem Md.)
Knöchelchen
n.
‘kleiner Knochen’
(18. Jh.).
knöchern
Adj.
‘aus Knochen bestehend’
(18. Jh.).
verknöchern
Vb.
‘zu Knochen werden, durch Alter oder Mangel an Bewegung steif, unbeweglich werden’
(18. Jh.);
verknöchert
Part.adj.
auch
‘geistig unbeweglich, starr, spießig’
(19. Jh.).
knochig
Adj.
‘mit starken, sichtbar hervortretenden Knochen ausgestattet, derb, plump, ungeschlacht’
(15. Jh.).
Knochenfraß
m.
(um 1800),
älter
Beinfraß.
Knochenmann
m.
‘Tod’,
personifiziert vorgestellt als Skelett
(17. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
↗knochendürr
·
knochig
Anatomie
Synonymgruppe
↗dünn
·
↗dürr
·
↗hager
·
knochig
·
↗mager
·
↗schmal
·
↗schmächtig
●
↗schlaksig
abwertend
·
↗untergewichtig
medizinisch
·
↗dystroph
fachspr., griechisch
·
↗leptosom
fachspr.
·
↗nichts auf den Rippen haben
ugs.
·
nichts zuzusetzen haben
ugs.
·
↗spillerig
ugs., norddeutsch
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Assoziationen |
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Antonyme |
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Typische Verbindungen zu ›knochig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›knochig‹.
Verwendungsbeispiele für ›knochig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Mit zehn Jahren war er größer als die anderen Kinder, nicht zu dick, nicht zu knochig.
Der Tagesspiegel, 03.05.2001
Wenn man ihn allein läßt, trommelt er mit seinen knochigen Fingern immer den gleichen Rhythmus vor sich hin.
Die Zeit, 14.08.1987, Nr. 34
Ihre Hand war braun und knochig und tat mir weh.
Hein, Christoph: Horns Ende, Hamburg: Luchterhand 1987 [1985], S. 11
Seine feste, knochige Hand packte den anderen kräftig an und zog ihn zu sich empor.
Langgässer, Elisabeth: Das unauslöschliche Siegel, Hamburg: Claassen 1959 [1946], S. 194
Er war lang und knochig, hatte sorgfältig gescheiteltes Haar von undefinierbarer Farbe und eine sorgfältig ausgesuchte Frau.
Wolf, Christa: Der geteilte Himmel, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verl. 1963, S. 161
Zitationshilfe
„knochig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/knochig>, abgerufen am 01.03.2021.
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