kosten
GrammatikVerb · kostet, kostete, hat gekostet
Aussprache [ˈkɔstn̩]
Worttrennung kos-ten
Wortbildung
mit ›kosten‹ als Erstglied:
Kostehappen
· Kosthappen · Kostprobe
· mit ›kosten‹ als Letztglied: auskosten · durchkosten · nachkosten · verkosten · vorauskosten · vorkosten
· mit ›kosten‹ als Letztglied: auskosten · durchkosten · nachkosten · verkosten · vorauskosten · vorkosten
Bedeutungsübersicht
- 1. den Geschmack einer Speise, eines Getränkes prüfen, etw. probieren, versuchen
- [bildlich] ⟨jmdn. etw. kosten lassen, jmdm. etw. zu kosten geben⟩ jmdn. etw. fühlen lassen
- 2. [gehoben, übertragen] etw. kennenlernen, erleben
eWDG
Bedeutungen
1.
den Geschmack einer Speise, eines Getränkes prüfen, etw. probieren, versuchen
Beispiele:
den Teig, von der Wurst kosten
willst du kosten?
er kostete den Wein
hast du (davon) schon gekostet?
koste doch einmal, ob das Getränk warm genug ist!
sie gab ihm ein Stückchen zum Kosten
bildlich ⟨jmdn. etw. kosten lassen, jmdm. etw. zu kosten geben⟩jmdn. etw. fühlen lassen
2.
gehoben, übertragen etw. kennenlernen, erleben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
kosten2 Vb. ‘den Geschmack prüfen, probieren’, ahd. kostōn ‘erproben, versuchen’ (8. Jh.), mhd. kosten ‘prüfen, erkennen, wahrnehmen, schmecken’, asächs. koston ‘versuchen’, aengl. costian ‘versuchen, plagen’, anord. kosta ‘erproben, sich anstrengen, anwenden’ entsprechen in ihrer Bildung genau lat. gustāre ‘kosten, genießen, schmecken, einen Imbiß nehmen’. Die Verben sind Ableitungen zu der auch in kiesen und Kür (s. d.) erhaltenen Verbalwurzel ie. *g̑eus- ‘kosten, genießen, schmecken’ mit dem auch in mehreren Nominalbildungen auftretenden dentalen Element t, vgl. lat. gustus ‘das Kosten’ (s. goutieren), got. kustus ‘Prüfung’. Die alte Bedeutung des Schmeckens wird im Germ. zugunsten der des Prüfens, Wählens, Erkennens aufgegeben; sie tritt jedoch in mhd. (md.) kosten wieder zutage, wird von Luther aufgenommen und danach vorherrschend.
Typische Verbindungen zu ›kosten‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kosten‹.
Verwendungsbeispiele für ›kosten‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Er verdient 475 Mark brutto im Monat, 160 kostet das Zimmer.
[Schwarzer, Alice: Der »kleine Unterschied« und seine großen Folgen, Frankfurt a. M.: Fischer-Taschenbuch-Verl. 1977 [1975], S. 117]
Der englische Teil kostet M. 15.10, der französische M. 23.60.
[Penndorf, Balduin: Die Berufsausbildung und Weiterbildung des Kaufmanns, Stuttgart: Violet [1912], S. 297]
Wenn sie noch leben, lassen wir es uns viel kosten, sie unversehrt zurückzubekommen.
[Lorenz, Konrad: Das Jahr der Graugans, München: Dt. Taschenbuch-Verl. 1990 [1979], S. 99]
Es mußte gewaschen werden, es mußte doch das Haus sauber gehalten werden, kostete doch alles Geld.
[Runge, Erika (Hg.), Bottroper Protokolle, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1968, S. 70]
Aber es kostet viel Geld, im Schnitt 50000 Mark pro Einsatz.
[Der Spiegel, 20.06.1988]
Zitationshilfe
„kosten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kosten#1>.
kosten
GrammatikVerb · kostet, kostete, hat gekostet
Aussprache [ˈkɔstn̩]
Worttrennung kos-ten
Wortbildung
mit ›kosten‹ als Erstglied:
Kostfracht
· kostbar · kostspielig
Mehrwortausdrücke
koste es, was es wolle ·
nicht die Welt kosten
Bedeutungsübersicht
eWDG und ZDL
Bedeutung
nur durch eine konkrete Gegenleistung, meist Zahlung eines bestimmen Preises (1), zu erlangen seinZDL
Beispiel:
Die Österreichische Gebärdensprache wird durch die Bundesverfassung
»als eigenständige Sprache anerkannt«. […] Ein […] Ausbau des
Gebärdensprachunterrichts [würde] den
Gehörlosen
mehr helfen als eine Staatszielbestimmung. Aber das
kostet. Verfassungsänderungen dagegen sind
ungemein preiswerter. [Neue Zürcher Zeitung, 10.05.2017]ZDL
1.
⟨etw. kostet drei Euro (= für etw. muss man drei Euro bezahlen) (= der Preis von etw. ist drei Euro)⟩
Beispiele:
das Stück, ein Kilo kostet zehn Euro
das kostet nichts
was, wie viel hat der Meter gekostet (= wie teuer war er)?
was soll es denn kosten?
scherzhaftwas kostet die Welt? (= mich kann nichts zurückhalten)
a)
b)
⟨etw. kostet jmdm. etw.⟩
c)
bildlich ⟨koste es, was es wolle (= unbedingt)⟩
Beispiel:
koste es, was es wolle, wir müssen zu einem Abschluss kommen (= wir müssen unbedingt zu einem Abschluss kommen)
2.
⟨etw. kostet jmdn. etw. (= etw. verursacht jmdm. etw.)⟩
⟨seltener etw. kostet jmdm. etw.⟩
⟨seltener etw. kostet jmdm. etw.⟩
Beispiele:
das hat mich viel Mühe gekostet
es kostet dich nur ein Wort, und ich darf dableiben
das kostet noch viel Arbeit, große Anstrengung, Überwindung, manches Opfer, eine schlaflose Nacht, einen harten Kampf, Schwierigkeiten
3.
⟨etw. kostet jmdn. etw. (= jmd. verliert etw.)⟩
⟨seltener etw. kostet jmdm. etw.⟩
⟨seltener etw. kostet jmdm. etw.⟩
Beispiele:
das kostet sie viel Zeit
eine solche Arbeit kostet Nerven, die letzte Kraft
umgangssprachliches wird nicht gleich den Kopf kosten (= wird nicht gleich so gefährlich werden)
umgangssprachlichdieser Leichtsinn hat ihn fast den Kopf gekostet
letzte Änderung:
Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
kosten1 · Kosten · Unkosten · kostbar · kostspielig · köstlich
kosten1 Vb. ‘einen Kaufwert, Preis haben, wert sein’. Etwa um 1200 wird am Mittelrhein mhd. kosten ‘aufwenden, ausgeben, zu stehen kommen’ aus gleichbed. afrz. coster, couster (frz. coûter) entlehnt. Dieses beruht auf vlat. *cōstāre, hervorgegangen aus lat. cōnstāre, das bereits in der römischen Geschäftssprache aus ‘feststehen’ (wohl, im Hinblick auf die Waage, über ‘zum Stillstand kommen’) die Bedeutung ‘zu stehen kommen, einen Preis haben’ entwickelt. – Kosten Plur. ‘Aufwand, Ausgaben’, ahd. kosta ‘kostbares Gewicht, Wert’ (Hs. 13. Jh.), mhd. kost m., koste f. ‘Wert, Preis, Geldmittel, Aufwand, Ausgaben’ geht zurück auf gleichbed. mlat. costus, costa, Substantivbildungen zu vlat. *cōstāre (s. oben). Die Singularformen der Kost, die Kost(e) und (schwach flektierend) der Kosten werden in der angegebenen Bedeutung von dem seit dem 18. Jh. allein geltenden Plural die Kosten verdrängt (s. aber Kost). Entsprechend gleichbed. Unkosten Plur. vgl. mnd. unkost, frühnhd. unkostung. kostbar Adj. ‘wertvoll, prächtig’, auch ‘teuer’, mhd. kostebære. kostspielig Adj. ‘mit großen Kosten verbunden’ (18. Jh.); zu Spiel in der Bedeutung ‘Menge’, vgl. Kostenspiel ‘eine Menge Kosten’ (westmd.). Oder ist das zweite Kompositionsglied umgebildet aus mhd. spildec ‘verschwenderisch’? köstlich Adj. ‘fein, edel, wertvoll, erlesen’, mhd. kostelich, kosteclich ‘aufwendig, teuer, prächtig’.
Typische Verbindungen zu ›kosten‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kosten‹.
Zitationshilfe
„kosten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kosten#2>.
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