Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

kränklich

Grammatik Adjektiv
Worttrennung kränk-lich
Wortbildung  mit ›kränklich‹ als Erstglied: Kränklichkeit
eWDG

Bedeutung

zum Kranksein neigend, kränkelnd, nicht recht gesund
Beispiele:
sie war von Kind auf schwächlich und kränklich
Vom Turnen … war er suspendiert, weil er sich als kränklich ausweisen konnte [ GrassKatz8]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

krank · Kranker · kranken · erkranken · kränkeln · krankhaft · Krankheit · kränklich · kränken · Kränkung
krank Adj. ‘nicht gesund, leidend’, ahd. kranc ‘schwach’ (Hs. 13. Jh.), mhd. kranc ‘schwach, kraftlos, klein, schmal, gering, schlecht’, spätmhd. ‘leidend, nicht gesund’ (und daraufhin älteres siech, s. d., verdrängend), mnd. krank, mnl. cranc, nl. krank gehen wie ahd. krankolōn ‘straucheln’ (9. Jh.), aengl. cranc in crancstæf ‘gekrümmtes, beim Weben gebrauchtes Instrument’, engl. crank ‘Kurbel’, ablautend aengl. crincan ‘im Kampfe fallen’ (eigentlich ‘sich hoch- oder aufbiegen, krümmen’) und vielleicht auch lit. grę̃žti ‘wenden, drehen, bohren’ zurück auf eine nasalierte Gutturalerweiterung ie. *greng- bzw. *greng̑- der verbreiteten, vielfach weitergebildeten Wurzel ie. *ger- ‘drehen, winden’ (s. krumm). Für krank ist von einer Bedeutung ‘durch Schwäche krumm, gekrümmt, gebogen’ auszugehen. – Kranker m. ‘wer krank ist’ (15. Jh.). kranken Vb. ‘an etw. erkrankt sein’, mhd. kranken ‘schwach werden, krank sein’; erkranken Vb. ‘krank werden’ (16. Jh.); kränkeln Vb. ‘ständig, immer wieder ein wenig krank sein’ (17. Jh.). krankhaft Adj. ‘von einer Krankheit herrührend’ (17. Jh.), übertragen ‘wie eine Krankheit sich äußernd’ (19. Jh.). Krankheit f. ‘das Kranksein, körperliche bzw. seelische Störung, Leiden’, mhd. krancheit ‘Schwäche, Dürftigkeit, Not’. kränklich Adj. ‘ein wenig leidend, krankheitsanfällig’, mhd. kranclich, krenclich ‘schwächlich, armselig, schlecht’. kränken Vb. ‘jmdn. in seinem Selbstgefühl verletzen’, mhd. krenken ‘schwächen, erniedrigen, schädigen, zunichte machen’; Kränkung f. (15. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
gebrechlich · hinfällig · kraftlos · kränkelnd · kränklich · labil · mürbe · schwach · schwächlich
Assoziationen
Synonymgruppe
arbeitsunfähig (Arbeitsrecht) · erkrankt · gesundheitlich angegriffen · kränklich · leidend · nicht gesund · siech (veraltet oder landschaftlich) · verletzt  ●  im Krankenstand  Amtsdeutsch · krank  Hauptform · außer Gefecht  ugs. · malad  ugs., kölsch · malade  ugs.
Unterbegriffe
Assoziationen
Synonymgruppe
krankhaft · kränklich · pathologisch
Assoziationen
  • angeschlagen · nicht standfest · taumelig · wackelig auf den Beinen · wacklig auf den Beinen  ●  angezählt ugs.
Synonymgruppe
angegriffen · angeschlagen · kränkelnd · kränklich · mitgenommen · nicht (gut) bei Kräften · schwach · wackelig auf den Beinen
Assoziationen
Synonymgruppe
im Verfall begriffen · krank · kränklich · morbid

Typische Verbindungen zu ›kränklich‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kränklich‹.

Verwendungsbeispiele für ›kränklich‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Überhaupt war er ein kränkliches Kind, das häufig das Bett hüten musste. [Die Zeit, 19.11.2001, Nr. 47]
Der alte Mann war kränklich, und so kam er frei. [Die Zeit, 16.12.1988, Nr. 51]
Er war immer kränklich gewesen, aber er schonte sich nicht. [Die Zeit, 20.10.1978, Nr. 43]
Als das Regime fällt, kann die kränkliche Frau nicht damit fertig werden. [Die Welt, 09.10.2003]
Den ganzen Tag muß sie arbeiten und dabei ist sie schwach und kränklich. [Reventlow, Franziska Gräfin zu: Krank. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1900], S. 15072]
Zitationshilfe
„kränklich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kr%C3%A4nklich>.

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