Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

kulinarisch

Grammatik Adjektiv · ohne Steigerung
Aussprache 
Worttrennung ku-li-na-risch
Wortbildung  mit ›kulinarisch‹ als Erstglied: Kulinarik
Herkunft zu culīnāriuslat ‘zur Küche gehörig’ < culīnalat ‘Küche’
Wahrig und ZDL

Bedeutungen

1.
gehoben auf feiner Küche und Kochkunst beruhend, das Angebot der (erlesenen, regionalen) Küche betreffend, feinschmeckerisch
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: kulinarische Genüsse, Vorlieben, Traditionen, Spezialitäten; das kulinarische Angebot
als Adverbialbestimmung: sich kulinarisch verwöhnen lassen
Beispiele:
Für ihn [den Schriftsteller Balzac] war das ganze Jahr ein kulinarisches Fest, auch wenn er sich selbst gelegentlich für einen Tag oder zwei Mäßigung auferlegte, um dann umso lustvoller essen zu können. [Süddeutsche Zeitung, 24.12.2018]
Die kulinarischen Streifzüge nach Köln, aber auch nach Berlin, Weimar, Nürnberg und ins niederländische Kasteel Vaalsbroek waren […] nicht allzu teuer. [Der Spiegel, 08.07.2013 (online)]
Niederösterreich ist das Land der Genusskultur und bietet gerade in dieser Jahreszeit eine Vielfalt an kulturellen und kulinarischen Attraktionen. [Der Standard, 30.11.2012]
Nach einem ausgiebigen Tag am Strand lässt man sich am Abend kulinarisch verwöhnen und besucht eine der zahlreichen Veranstaltungen. [Der Standard, 27.04.2011]
Golfer kommen im September in der Insel am Alsterufer nicht nur sportlich, sondern auch kulinarisch auf ihre Kosten. [Die Welt, 30.07.2005]
Die 2,50 Euro Eintritt kommen dem Schulverein zugute, es gibt eine Tombola, Musik und allerlei kulinarische Genüsse. [Bild, 27.06.2002]
2.
gehoben von erlesenem Geschmack, mit großer Kochkunst zubereitet
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: kulinarische Genüsse, Köstlichkeiten, Leckerbissen
Beispiele:
In Gent und Brügge können sich die Besucher vor historischer Kulisse dem Genuss kulinarischer Köstlichkeiten hingeben. [Die Welt, 29.10.2016]
Neben kulinarischen Leckerbissen genossen die rund 400 Gäste auch ein Privat‑Konzert von Lisa Stansfield. [Welt am Sonntag, 03.02.2013]
Bregenz […] lockt vor allem mit Silvesterschiffen auf dem Bodensee und kulinarischen Kostbarkeiten in diversen Restaurants. [Der Standard, 30.12.2010]
Er gibt in seinem Haus Gourmet‑Kochkurse und möchte die »Scheu vor der Haute Cuisine« nehmen und den Spaß an kulinarischen Experimenten fördern. [Die Welt, 29.11.2002]
übertragen, leicht abwertend leicht zu genießen, ohne Schwierigkeiten verständlich, unterhaltsam
von Musik, Kunst, Literatur
Beispiele:
Es soll ja ein kulturkritischer, aber zugleich unterhaltsamer Text werden, kulinarisch gewissermaßen. [Der Spiegel, 12.10.2009 (online)]
Adams’ Musik mag man aus europäisch‑avantgardistischer Perspektive als kulinarisch bezeichnen. [Neue Zürcher Zeitung, 25.03.2013]
[…] die Ausstellung […] mit 71 Gemälden der obersten kulinarischen Kategorie [von Monets Gartenbildern][…] [ist] ebenso unterhaltsam wie überzeugend […]. [Süddeutsche Zeitung, 02.11.2004]
[Der Regisseur] Langhoff hatte [die Mozartoper] »Figaro« in der Hand[…], grübelte darüber nach, ob er ihn […] politisch, komödiantisch oder kulinarisch auslegen sollte. [Die Welt, 25.05.1999]

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

kulinarisch Adj. ‘die feine Küche, die Kochkunst betreffend’, auch übertragen ‘fein, erlesen, schwelgerischen Genuß vermittelnd’, gebildet (18. Jh.) zu lat. culīnārius (zu lat. culīna ‘Küche’) ‘zur Küche gehörig’, wohl nach dem Vorbild von älterem frz. culinaire.

Thesaurus

Synonymgruppe
deliziös · die Kochkunst betreffend · kulinarisch · lukullisch · schmackhaft
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›kulinarisch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›kulinarisch‹.

Zitationshilfe
„kulinarisch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/kulinarisch>.

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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