Grammatik: räumlich
1.
von geringer Ausdehnung in der Länge
in gegensätzlicher Bedeutung zu lang¹
Beispiele:
ein kurzer Arm, Hals, Rock, Stab, Faden, Baumstamm, ein kurzes Bein
eine kurze Jacke, Decke, Pfeife
kurze Haare, Finger, Hosen
ein Kleid mit kurzen Ärmeln
diese Blumen haben kurze Stiele
er trägt einen kurz Haarschnitt, trägt das Haar kurz
mittags sind die Schatten kurz
der Mantel ist ihr zu kurz geworden
sie wollte ihr Kleid kürzer machen
er näherte sich mit kurzen Schritten
ein Ziel auf dem kürzesten Wege erreichen
Sport kurze Strecken (= über eine Distanz von 50–400 Meter) laufen
ein Pferd am kurzen Zügel führen
einen Hund, die Ziege kurz anbinden
Physik, Rundfunk kurze Wellen (= Kurzwellen)
salopp, derbjmdn. (um) einen Kopf kürzer machen (= jmdm. den Kopf abschlagen)
sprichwörtlichder kürzeste Weg ist nicht immer der beste
sprichwörtlich kurz und dick hat kein Geschick
sprichwörtlichlange Haare, kurzer (= geringer) Verstand
bildlich
Beispiel:
umgangssprachlichalles kurz und klein schlagen, hauen (= alles zerschlagen)
2.
bezeichnet einen kleinen Abstand, eine geringe Entfernung
in gegensätzlicher Bedeutung zu weit
Beispiele:
sie trafen sich kurz vor dem Bahnhof
der Wald beginnt kurz hinter dem Haus
das Geschoss streifte ihn kurz über dem Knie
er springt, schießt, wirft zu kurz
etw. ist auf kurze Entfernung gut zu erkennen
jmdm. in kurzer Entfernung folgen
3.
umgangssprachlich, übertragen ⟨kurz angebunden⟩mürrisch, wortkarg
4.
Kochkunst
Beispiel:
das Fleisch ist kurz (ein)gekocht (= die Brühe ist kräftig, konzentriert)