kusch
Interjektion
mit der dem Hund
(ursprünglich dem auf
frz. Kommandos hörenden abgerichteten Jagdhund,
vgl.
frz.
chien couchant
‘Vorsteh-, Hühnerhund’)
befohlen wird,
sich lautlos hinzulegen,
Übernahme
(17. Jh.,
zunächst noch mit
frz. Schreibung)
von
frz.
couche!
(im 18. Jh. auch
kusch dich!,
nach
frz.
couche-toi!),
Imperativ des Verbs
frz.
(se) coucher,
afrz.
(soi) couchier
‘sich niederlegen, ausstrecken’
(transitiv
‘niederlegen, zu Bett bringen’),
von
lat.
collocāre
‘hinstellen, hinsetzen, niederlegen’;
vgl.
lat.
locāre
‘stellen, legen, unterbringen, vermieten, ausleihen’
(zu
lat.
locus
‘Ort, Platz, Stelle’,
s.
↗
lokal)
und s.
↗
kon-.
Neben Fügungen wie
couchi machen
(17. Jh.),
couché machen,
kusch machen,
sein
(18. Jh.,
vgl.
frz.
être couché
‘liegen’),
die in derber Redeweise auch auf Menschen angewandt werden,
tritt im 18. Jh.
kuschen
Vb.
‘sich niederlegen, sich ducken’,
von Menschen
‘sich fügen, klein beigeben’
(oft reflexiv nach
frz.
se coucher);
dazu die Intensivbildung
kuscheln
Vb.
reflexiv
‘sich anschmiegen, in etw. Schützendes, Wärmendes schmiegen, einhüllen’
(um 1900),
die sich jedoch semantisch an ältere Mundartausdrücke wie
rhein.
sich kutsche(l)n
‘sich einhüllen, anschmiegen, zusammenkauern’,
tirol.
gutsch’ln,
gutschen
‘schlummern’,
schles.
(ein)kuschern
‘einschläfern’
(bezeugt seit dem 19. Jh.),
ostpreuß.
kutschen
‘im Bett liegen’,
sich einkutschen
‘sich einhüllen’
(18. Jh.)
anschließt,
vgl.
obd.
Gutsche
‘Ruhebett’
(Ende 15. Jh.),
rhein.
Kutsch
‘(Kinder)bett, Lager von Tieren’
(nach
afrz.
frz.
couche
bzw. daraus entlehntem
ital.
cuccia
‘Bett, Lagerstatt’,
s.
↗
Couch).