lähmen
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung läh-men
Wortbildung
mit ›lähmen‹ als Erstglied:
Lähmung
·
mit ›lähmen‹ als Binnenglied:
atemlähmend
·
mit ›lähmen‹ als Grundform:
gelähmt
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨etw. lähmt etw., jmdn.⟩ etw. ruft bei etw., jmdm. eine Lähmung hervor
- 2. [übertragen] jmdm., einer Sache die Kraft nehmen
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨etw. lähmt etw., jmdn.⟩etw. ruft bei etw., jmdm. eine Lähmung hervor
2.
übertragen jmdm., einer Sache die Kraft nehmen
Beispiele:
etw. lähmt jmds. Willen, Schaffenskraft
jmdn. befällt lähmende Müdigkeit, Traurigkeit
der lähmenden Ungewissheit ein Ende machen
die Zuschauer erfasste lähmendes Entsetzen
sich von dem lähmenden Druck, den lähmenden Sorgen befreien
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
lahm · lahmen · lähmen · Lähmung
lahm Adj. ‘bewegungsuntüchtig, behindert, matt, langweilig’, ahd. lam ‘lahm, gelähmt, abgestumpft’ (8. Jh.), asächs. mhd. mnd. mnl. nl. lam, aengl. lama, engl. lame, anord. lami ‘lahm, verkrüppelt’, schwed. lam. Das germ. (im Got. allerdings nicht bezeugte) Adj. führt zusammen mit einer baltoslaw. Wortgruppe aslaw. lomiti, russ. lomít’ (ломать) ‘brechen’, lit. lamìnti ‘zerknüllen, zerknittern, zureiten’, russ. lom (лом) ‘Bruch, Bruchstück’, lomóta (ломота) ‘Gliederreißen’ auf die Wurzel ie. *lem- ‘zerbrechen, zerbrochen’, an die vielleicht auch das Adverb griech. nōlemés (νωλεμές) ‘rastlos, unablässig, unaufhörlich, fest’ anzuschließen ist, falls es als eigentlich ‘nicht zusammenbrechend’, mit seltenem verneinendem n(e)-, ν(ε)- zu einem Substantiv *ólemos (ὄλεμος) gebildet, zu erklären ist. Im Ablautverhältnis zu lahm stehen innerhalb des Germ. mhd. (dehnstufig) lüemen ‘erschlaffen, ermatten’, nhd. (mundartlich) lumm ‘schlaff, matt’, wozu Lümmel (s. d.) gehört. Ausgangsbedeutung im Dt. ist ‘gliederschwach’; lahm wird vor allem auf funktionsschwache, kraftlose Füße und Beine, dann auf Menschen und Tiere mit entsprechenden Gliedmaßen bezogen, auch auf Äußerungen und Handlungen übertragen, vgl. lahme Ausrede, lahmer Protest, Vortrag. – lahmen Vb. ‘hinkend gehen, lahm sein’, mhd. (selten) lamen ‘lahm sein oder werden’, geläufig erst seit dem 18. Jh. lähmen Vb. ‘lahm machen, lahmlegen’, ahd. lemmen (9. Jh.), mhd. lemen, asächs. lemmian, aengl. lemian, anord. lemja ‘lahm schlagen’, Faktitivum (‘lahm machen’) zum oben genannten Adj. Lähmung f. (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
lahmlegen ·
lähmen ·
paralysieren
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›lähmen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›lähmen‹.
Atemmuskulatur
Atmung
Beutetier
Eigeninitiative
Entschlußkraft
Generalstreik
Gesichtshälfte
Gift
Grabenkampf
Handlungsfähigkeit
Kriegsangst
Körperhälfte
Machtkampf
Muskel
Muskulatur
Reformeifer
Schaffenskraft
Schlaganfall
Tatkraft
Ungewißheit
Widerstandswillen
Zinsangst
Zunge
abwärts
halbseitig
linksseitig
rechtsseitig
seitdem
spastisch
Verwendungsbeispiel für ›lähmen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Daß du mir das nahmst, wofür ich mich ins Geschirr legte, das lähmte mich, noch mehr, es machte mich bitter.
[Bischoff, Charitas: Bilder aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1912], S. 4427]
Die Füße sind ihm wie gelähmt, es ist kein Leben darin.
[Bebel, August: Aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1910], S. 4389]
Nein, lähmend seien sie nicht – immerhin könne er sich bewegen.
[o. A.: Hirngespinste. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1999 [1998]]
Das fehlende Geld lähmt die Initiative, aber manchmal beflügelt es sie auch.
[Die Zeit, 15.10.1998, Nr. 43]
Nun lähmt sie die Überraschung fast eine halbe Stunde lang.
[konkret, 1982]
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