läppisch
Adj.
‘kindisch, albern, unbedeutend’,
frühnhd.
leppisch,
läppisch
(15. Jh.),
Ableitung von
spätmhd.
frühnhd.
lappe,
lap
‘Narr, Dummkopf, einfältiger Mensch’,
das mit
↗
Laffe
(s. d.)
eng verwandt ist
und von diesem aus der Literatursprache verdrängt wird.
Spätmhd.
lap(pe)
‘Narr’
ist in seiner Herkunft wohl identisch mit dem unter
↗
Lappen
(s. d.)
behandelten Maskulinum,
vgl.
Jammerlappen;
weniger wahrscheinlich dürfte die Annahme einer Ableitung des Adjektivs
läppisch
von
lappen
Vb.
‘schlaff herabhängen’
sein.
In den frühen
obd. Belegen des 15. Jhs. steht
läppisch
semantisch noch dem Substantiv
Lapp(e)
‘tölpelhafter Mensch’
nahe
(auch bei
Wittenwiler,
der ein Dorf
Lappenhausen,
„dar inn vil esler pauren“,
kennt;
Lappenhäuser
wird im 16. Jh. als Scheltwort im Sinne von
‘Narr’
gebräuchlich).
Dagegen lassen
md. Verwendungen
des 16./17. Jhs.
die Auffassung
‘schlaff (wie ein herabhängender Lappen)’
erkennen
(so auch bei
Stieler
1691,
der daher das Adjektiv ausdrücklich als zu
Lappen
gehörig erklärt).
läppisch
kennzeichnet zunächst Wesen und Verhalten eines Menschen,
vor allem seine Art sich zu äußern,
und wird schließlich in der Auffassung
‘lächerlich, unbedeutend’
auf unterschiedliche Gegenstände
(
ein paar läppische Pfennige)
bezogen.