gehoben lässig, die Dinge nicht genau nehmend
lässlich
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung läss-lich
Ungültige Schreibung läßlich
Rechtschreibregel § 2
Wortbildung
mit ›lässlich‹ als Erstglied:
Lässlichkeit
Bedeutungsübersicht
- 1. [gehoben] lässig, die Dinge nicht genau nehmend
- 2. [Religion] verzeihlich
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Religion verzeihlich
Beispiele:
lässliche Sünden
das ist ein lässliches Vergehen, das die Kirche vergibt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
lässig · laß · Lässigkeit · läßlich
lässig
Adj.
‘träge, gleichgültig’,
heute vielfach
‘ungezwungen und selbstsicher’,
spätmhd.
leʒʒec,
leʒʒic
‘müde, untätig’,
Ableitung von dem in der Gegenwart zurücktretenden
laß
Adj.
‘matt, schlaff, kraftlos, träge’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
laʒ
‘matt, träge, säumig’,
asächs.
mnd.
lat,
aengl.
læt,
anord.
latr,
got.
lats
(germ.
*lata-),
zu der unter
lassen
(s. d.)
angeführten Wurzel
(s. auch
lasch,
letzt).
–
Lässigkeit
f.
‘lässiges Verhalten, Trägheit’
(15. Jh.).
Eine Ableitung teils von
ahd.
mhd.
laʒ,
teils von
lassen
(s. d.)
ist
läßlich
Adj.
‘geringfügig, leicht, verzeihlich, duldsam’,
spätmhd.
læʒlīch
‘was unterlassen, beiseite gelassen werden kann’.
Typische Verbindungen zu ›lässlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›lässlich‹ und ›läßlich‹.
Verwendungsbeispiele für ›lässlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Seine läßliche Rede verwandelt die Geschichte seines Volkes in lauter Geschichten.
[Die Fackel [Elektronische Ressource], 2002 [1910]]
Nicht ausdrücken zu können, was man meint, mag heute eine läßliche Sünde sein.
[Die Zeit, 11.04.1997, Nr. 16]
Der Verlust der absoluten Mehrheit vor drei Jahren hingegen galt als lässlicher Ausrutscher, der schon bald korrigiert werden könne.
[Die Zeit, 16.09.2007, Nr. 38]
Dabei war man in Versailles in religiösen Dingen eher lässlich.
[Die Zeit, 02.07.2001, Nr. 27]
Auch hätte Simmel dies Theorem nicht so läßlich aus Goetheschen Sätzen, die sich dem Philosophen oft durch alles andere empfehlen als ihren Wortlaut, entnehmen dürfen.
[Benjamin, Walter: Goethes Wahlverwandtschaften. In: Tiedemann, Rolf u. Schweppenhäuser, Hermann (Hgg.) Gesammelte Schriften, Bd. 1,2, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980 [1925], S. 186]
Zitationshilfe
„lässlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/l%C3%A4sslich>.
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