salopp (schleppend, nachlässig, ohne Haltung) gehen
latschen
Grammatik Verb · latscht, latschte, ist gelatscht
Aussprache [ˈlaːʧn̩]
Worttrennung lat-schen
Wortbildung
mit ›latschen‹ als Letztglied:
ablatschen
·
anlatschen
·
auslatschen
·
belatschen
·
entlanglatschen
·
herumlatschen
·
rumlatschen
·
vorbeilatschen
·
zerlatschen
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Latsch · Latschen · Latsche2 · latsch · Lulatsch · latschen · lätschen · latschig · letschert
Latsch
Latschen
m.
Latsche2
f.
‘(langer) Mensch mit schlechter Haltung und nachlässigem Gang’
(19. Jh.,
wohl älter),
frühnhd.
Lätsch
‘Tor, Narr’
(16. Jh.),
auch
‘Schuh mit niedergetretenem Hinterleder, alter, ausgetretener Schuh, Pantoffel’
(19. Jh.);
vgl.
frühnhd.
letfußer
‘Mensch mit einem Klumpfuß’
und
nhd.
latsch
Adj.
‘schlaff und nachlässig gehend’
(mit latschen Füßen,
Goethe).
Die genannten
(vorwiegend umgangssprachlichen)
Wörter
sind am besten als affektisch verschärfte Bildungen zu den unter
lasch
und
lässig
(s. d.)
behandelten Adjektiven aufzufassen.
Vgl.
(mit unerklärter Erweiterung)
Lulatsch
m.
‘langaufgeschossener Kerl’.
latschen,
lätschen
Vb.
‘schlurfen, wackelnd, schleppend, ohne Haltung gehen’
(17. Jh.),
älter
‘auf dem Boden schleifen’
von Vogelfedern
(16. Jh.).
latschig
Adj.
‘schlurfend, schlaff, nachlässig’
(18. Jh.),
älter
latschicht
(Ende 17. Jh.).
letschert
Adj.
bair.
öst.
‘schlapp, müde, langweilig’
(20. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›latschen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›latschen‹.
Verwendungsbeispiele für ›latschen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber er konnte mir nie den Weg absperren, er latschte mir nur nach.
[Süddeutsche Zeitung, 08.09.2003]
Gut eingeübt und geradezu verschlafen latschten die Gotländer durch die Stadt.
[Grass, Günter: Die Rättin, Darmstadt: Luchterhand 1986, S. 397]
Schocker rutscht vom Bett, latscht hinter dem Beamten her, ungekämmt, ungewaschen mit verquollenem, gelblichem Gesicht.
[Ossowski, Leonie: Die große Flatter, Weinheim: Beltz & Gelberg 1986 [1977], S. 195]
Er latschte durch jeden Betrieb und tanzte auf jeder Hochzeit.
[Die Zeit, 28.02.1975, Nr. 10]
Sie wissen, dass ein Kleid ein Kleid ist und man nicht latscht beim Flanieren.
[Die Welt, 03.05.2004]
Zitationshilfe
„latschen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/latschen#1>.
latschen
Grammatik Verb
Aussprache [ˈlaːʧn̩]
Worttrennung lat-schen
eWDG
Bedeutung
salopp jmdm. eine Ohrfeige geben
Beispiel:
ich werde dir gleich eine, ein paar latschen!
Zitationshilfe
„latschen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/latschen#2>.
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