leck
Adj.
‘undicht, wasserdurchlässig’,
aus
nd.-nl. Seemannssprache Ende des 16. Jhs.
unverschoben ins
Hd. übernommen;
vgl.
mnd.
nd.
mnl.
leck,
nl.
lek.
Diese Adjektivformen sind Weiterbildungen
(ja-Stämme)
zu gleichbed.
mnl.
lac,
mnd.
lak.
Daneben stehen
(mit altem
e-Vokal)
gleichbed.
aengl.
hlec
(statt
lec),
anord.
lekr
und
nhd.
lech.
Sämtliche Adjektive sind verwandt mit den unter
lecken2
(s. unten)
genannten Verben.
–
Leck
n.
‘undichte Stelle (im Schiffsboden)’,
spätmhd.
(
md.,
Ordensgebiet um 1400)
leck,
mnd.
lek,
mnl.
lek,
nl.
lek,
anord.
leki,
Substantivierungen der Adjektivformen
bzw. Bildungen zu dem im folgenden genannten starken Verb.
lecken1
Vb.
‘undicht sein, Wasser durchlassen’
(17. Jh.),
ebenfalls ins
Hd. aufgenommenes Küstenwort
(oder im
Hd. neu zu
leck
gebildet?);
vgl.
mnd.
mnl.
lecken,
nl.
lekken.
Soweit sie intransitive Bedeutung aufweisen,
sind die schwachen Verben in engem Zusammenhang mit den unter
leck
(s. oben)
dargestellten Adjektivformen mitursprünglichem
a
zu sehen.
Als Kausativa,
also
mnd.
mnl.
lecken
in der Bedeutung
‘tropfen lassen, destillieren’
sowie
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
lecken,
aengl.
leccan
‘benetzen, naß machen’,
können sie auch Ableitungen von einem starken Verb sein,
erhalten in
mnl.
leken
‘fließen, tropfen, Flüssigkeit durchlassen, undicht sein’,
anord.
leka
‘tropfen, rinnen, undicht sein (vom Schiff)’
und resthaft in
ahd. und
mhd. Formen
(s.
lechzen).
Außergerm. lassen sich
kelt. Formen wie
air.
legaim
‘löse mich auf, zergehe, schmelze’,
kymr.
llaith,
bret.
leiz
‘feucht’
vergleichen,
so daß eine Wurzel
ie.
*leg-
‘tröpfeln, sickern, zergehen’
angesetzt werden kann.