lecken
Grammatik Verb
Aussprache [ˈlɛkn̩]
Worttrennung le-cken
Wortbildung
mit ›lecken‹ als Erstglied:
Lecker
· Leckhonig · Leckstein
· mit ›lecken‹ als Letztglied: Honiglecken · Zuckerlecken · ablecken · anlecken · auflecken · auslecken · belecken · weglecken
· mit ›lecken‹ als Binnenglied: Arschlecker · mit ›lecken‹ als Grundform: Lecke · geleckt
· mit ›lecken‹ als Letztglied: Honiglecken · Zuckerlecken · ablecken · anlecken · auflecken · auslecken · belecken · weglecken
· mit ›lecken‹ als Binnenglied: Arschlecker · mit ›lecken‹ als Grundform: Lecke · geleckt
Mehrwortausdrücke
Blut geleckt haben ·
jmdm. den Arsch lecken
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨etw. lecken⟩ mit der Zunge über etw. gleiten
- etw. mit der Zunge wegräumen, auflecken
- [bildlich] ...
- [übertragen] ...
- 2. mit der Zunge gleitend hin und her fahren
- [übertragen] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨etw. lecken⟩mit der Zunge über etw. gleiten
Beispiele:
den Mund, die Lippen lecken
der Hund leckt seinem Herrn die Hände
die Katze leckt sich [Dativ] das Maul, Fell
etw. mit der Zunge wegräumen, auflecken
Beispiele:
der Bär hat den Honig geleckt
der Kater leckt die Milch (vom Teller)
sich [Dativ] das Blut, den Schaum von den Lippen lecken
bildlich
Beispiele:
er hatte Blut geleckt (= hatte Geschmack an etw. gefunden)
jmdm. die Hand, Stiefel lecken (= jmdm. gegenüber kriecherisch sein)
saloppsich [Dativ] alle zehn Finger nach etw. lecken (= auf etw. begierig sein)
vulgär leck mich (am Arsch)! (= laß mich in Ruhe!)
2.
mit der Zunge gleitend hin und her fahren
Beispiele:
an einer Briefmarke, Eiswaffel lecken
Kind, lecke nicht am Löffel!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
lecken2 · lecker · Leckerbissen · Leckermaul
lecken2 Vb. ‘mit der Zunge über etw. streichen’. Neben den westgerm., expressive Gemination aufweisenden Formen ahd. lecken (8. Jh.), leckōn (um 800), mhd. lecken, asächs. likkon, mnd. mnl. licken, lecken, nl. likken, aengl. liccian, engl. to lick steht (ablautend) got. bilaigōn. Außergerm. vergleichen sich griech. lé͞ichein (λείχειν), lat. (mit Nasalpräsens) lingere, lit. liẽžti, aslaw. lizati, russ. lizát’ (лизать) ‘lecken’. Zugrunde liegt eine Wurzel ie. *leig̑h- ‘lecken’, zu der mit anlautendem s- auch schlecken (s. d.) gehört. – lecker Adj. ‘wohlschmeckend, appetitlich’ (eigentlich ‘was gut zu lecken ist’), mhd. lecker, im älteren Nhd. auch ‘Wohlschmeckendes liebend, wählerisch’; dazu Leckerbissen m. ‘wohlschmeckender Bissen’ (16. Jh.), Leckermaul n. ‘Feinschmecker’ (17. Jh.); vgl. Leckmeuligen (16. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›lecken‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›lecken‹.
Verwendungsbeispiele für ›lecken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Damit lecken die Tiere den aus verletzten Bäumen fließenden Saft.
[Wiehle, Hermann u. Harm, Marie: Lebenskunde für Mittelschulen – Klasse 3, Halle u. a.: Schroedel u. a. 1941, S. 7]
Folglich würde ich auch den Hund fortjagen, der käme, meine Hand zu lecken.
[Voß, Richard: Zwei Menschen, Stuttgart: Engelhorn 1911 [1949], S. 114]
Vorsichtig steckt er seinen Finger in die braune Masse, leckt daran.
[Die Zeit, 10.01.2011, Nr. 02]
Die Regierung hat dem Volk die Deutung überlassen, und das Volk leckt Eis?
[Die Zeit, 08.06.2005, Nr. 23]
Es leckte sich die Füße, die es sich verletzt hatte.
[Nossack, Hans Erich: Nekyia, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1961 [1947], S. 70]
Zitationshilfe
„lecken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/lecken#1>.
lecken
Grammatik Verb
Aussprache [ˈlɛkn̩]
Worttrennung le-cken
Wortbildung
mit ›lecken‹ als Letztglied:
durchlecken
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
leck · Leck · lecken1
leck Adj. ‘undicht, wasserdurchlässig’, aus nd.-nl. Seemannssprache Ende des 16. Jhs. unverschoben ins Hd. übernommen; vgl. mnd. nd. mnl. leck, nl. lek. Diese Adjektivformen sind Weiterbildungen (ja-Stämme) zu gleichbed. mnl. lac, mnd. lak. Daneben stehen (mit altem e-Vokal) gleichbed. aengl. hlec (statt lec), anord. lekr und nhd. lech. Sämtliche Adjektive sind verwandt mit den unter lecken2 (s. unten) genannten Verben. – Leck n. ‘undichte Stelle (im Schiffsboden)’, spätmhd. (md., Ordensgebiet um 1400) leck, mnd. lek, mnl. lek, nl. lek, anord. leki, Substantivierungen der Adjektivformen bzw. Bildungen zu dem im folgenden genannten starken Verb. lecken1 Vb. ‘undicht sein, Wasser durchlassen’ (17. Jh.), ebenfalls ins Hd. aufgenommenes Küstenwort (oder im Hd. neu zu leck gebildet?); vgl. mnd. mnl. lecken, nl. lekken. Soweit sie intransitive Bedeutung aufweisen, sind die schwachen Verben in engem Zusammenhang mit den unter leck (s. oben) dargestellten Adjektivformen mitursprünglichem a zu sehen. Als Kausativa, also mnd. mnl. lecken in der Bedeutung ‘tropfen lassen, destillieren’ sowie ahd. (8. Jh.), mhd. lecken, aengl. leccan ‘benetzen, naß machen’, können sie auch Ableitungen von einem starken Verb sein, erhalten in mnl. leken ‘fließen, tropfen, Flüssigkeit durchlassen, undicht sein’, anord. leka ‘tropfen, rinnen, undicht sein (vom Schiff)’ und resthaft in ahd. und mhd. Formen (s. lechzen). Außergerm. lassen sich kelt. Formen wie air. legaim ‘löse mich auf, zergehe, schmelze’, kymr. llaith, bret. leiz ‘feucht’ vergleichen, so daß eine Wurzel ie. *leg- ‘tröpfeln, sickern, zergehen’ angesetzt werden kann.
Typische Verbindungen zu ›lecken‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›lecken‹.
Verwendungsbeispiele für ›lecken‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Damit lecken die Tiere den aus verletzten Bäumen fließenden Saft.
[Wiehle, Hermann u. Harm, Marie: Lebenskunde für Mittelschulen – Klasse 3, Halle u. a.: Schroedel u. a. 1941, S. 7]
Folglich würde ich auch den Hund fortjagen, der käme, meine Hand zu lecken.
[Voß, Richard: Zwei Menschen, Stuttgart: Engelhorn 1911 [1949], S. 114]
Vorsichtig steckt er seinen Finger in die braune Masse, leckt daran.
[Die Zeit, 10.01.2011, Nr. 02]
Die Regierung hat dem Volk die Deutung überlassen, und das Volk leckt Eis?
[Die Zeit, 08.06.2005, Nr. 23]
Es leckte sich die Füße, die es sich verletzt hatte.
[Nossack, Hans Erich: Nekyia, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1961 [1947], S. 70]
Zitationshilfe
„lecken“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/lecken#2>.
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