leer
GrammatikAdjektiv · Komparativ: leerer · Superlativ: am leersten
Aussprache
Wortbildung
mit ›leer‹ als Erstglied:
Leerdarm
· Leerfahrt · Leerflug · Leerformel · Leerfracht · Leergewicht · Leergut · Leerheit · Leerkilometer · Leerkosten · Leerlauf · Leerpackung · Leerraum · Leerrohr · Leerschritt · Leerstelle · Leertablette · Leertaste · Leerverkauf · Leerverkäufer · Leerzeichen · Leerzeile · Leerzimmer · Leerzug · leer essen · leer fressen · leer futtern · leer kaufen · leer laufen · leer pumpen · leer stehen · leeressen · leerfressen · leerfuttern · leerkaufen · leerlaufen · leerpumpen · leerstehen
· mit ›leer‹ als Letztglied: halb leer · halbleer · mit ›leer‹ als Grundform: -leer · Leere
· mit ›leer‹ als Letztglied: halb leer · halbleer · mit ›leer‹ als Grundform: -leer · Leere
Mehrwortausdrücke
ins Leere laufen ·
jmdn., etw. ins Leere laufen lassen ·
leer ausgehen ·
mit leeren Händen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
nichts enthaltend
a)
ganz ohne Inhalt
in gegensätzlicher Bedeutung zu voll
Beispiele:
ein leeres Glas, Fass, Boot
eine leere Kiste, Packung Zigaretten
der Koffer ist leer
der Wagen fuhr leer zurück
den Teller leer essen (= nichts mehr darauf lassen)
umgangssprachlicheine Flasche Wein leer machen (= austrinken)
mit leerem Magen (= ohne gegessen zu haben) arbeiten
einen Laden leer kaufen (= alle Waren darin wegkaufen)
b)
ohne jede Spur von etw., jmdm.
Beispiele:
eine leere (= öde) Landschaft, Wüste
eine leere (= nicht bewohnte) Villa
leere (= nicht belebte) Straßen
das leere Zimmer hallt
einen leeren (= freien) Tisch suchen
der Kosmonaut bewegte sich im leeren Raum
vor leeren Bänken sprechen
die Gegend ist wüst und leer (= ganz verlassen)
die Wohnung stand leer (= war unbewohnt)
eine Seite leer (= unbeschrieben) lassen
bildlich
Beispiele:
das Leben ist leer an Freuden (= freudlos) geworden
das Nest leer finden (= niemanden in seinem Schlupfwinkel finden)
2.
ohne inneren Gehalt, Ausdruck
Beispiele:
ein leeres Lächeln
eine leere Miene
ein leerer (= inhaltsloser) Begriff
leere Phrasen
ein leeres (= nichtiges) Gerede, Geschwätz
leere Versprechungen, Drohungen
das sind alles leere Ausflüchte
mit leeren (= ausdruckslosen) Augen
mit leerem Gesicht vor sich hin starren
sich innerlich leer fühlen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
leer · Leere · leeren
leer Adj. ‘nichts enthaltend, ohne Ausdruck’, ahd. lāri ‘leer, bar’ (um 1000), mhd. lære, lær ‘leer, ledig (von)’, asächs. lāri, mnl. laer ‘leer’ (hierzu stellt nl. Nl. 379 laar ‘offener, leerer Platz im Wald’, das sich insbesondere in Ortsnamen, auch nd. und md., findet), aengl. gelǣr(e), westgerm. *lēzi(ja)-, Bildung zur Präteritalstufe des Plurals des unter lesen ‘sammeln’ (s. d.) dargestellten Verbs, die ursprünglich ‘was gelesen werden kann, auflesbar’ in bezug auf das abgeerntete, (den landlosen Armen) zum Ährenlesen freigegebene Feld bedeutet. Das zunächst auf die Sphäre des Ackerbaus beschränkte Adjektiv nimmt die Bedeutung ‘abgeräumt’, dann ‘nichts enthaltend’ an und kann damit auf Flächen, Räume und Gefäße gleichermaßen bezogen werden. Übertragungsmöglichkeiten im Sinne von ‘inhaltslos, nichtssagend, ausdruckslos’ schließen sich an (leere Worte, Drohungen, Versprechungen, ein leeres Gesicht). – Leere f. ‘Leersein, Ausdruckslosigkeit’ (16. Jh.). leeren Vb. ‘leer machen’, mhd. læren; vgl. ahd. irlāren (9. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
abgedroschen ·
abgeschmackt ·
banal ·
beliebig ·
flau ·
geistlos ·
inhaltsleer ·
leer ·
nichts sagend ·
nichtssagend ·
oberflächlich ·
ohne Aussage ·
schal ·
seicht ·
trivial ·
witzlos ·
wohlfeil ●
billig ugs. ·
hohl ugs. ·
platt ugs.
Assoziationen |
|
blank ·
leer
aufgebraucht ·
es gibt kein(e) ... (mehr) ·
fehlen ·
leer (Vorratsbehälter) ·
nicht da sein ·
nicht mehr da ·
zu Ende gegangen ●
(es ist) nichts mehr da an ugs. ·
... ist kein(e/r) mehr da ugs. ·
... sind keine mehr da ugs. ·
alle (sein) ugs. ·
alle(s) weg ugs. ·
aus (sein) ugs. ·
es gibt kein (...) mehr ugs. ·
es hat kein (...) mehr ugs., süddt. ·
gar ugs., bayr., fränk. ·
ist kein (...) mehr da ugs. ·
neue(r/s) gekauft werden müssen ugs. ·
zur Neige gegangen geh.
Assoziationen |
|
inhaltsleer ·
ohne Inhalt ·
ohne Substanz ·
substanzlos ●
hohl abwertend, fig. ·
leer fig. ·
gehaltlos geh.
Assoziationen |
|
ausgehöhlt ·
hohl ·
leer
Typische Verbindungen zu ›leer‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›leer‹.
Verwendungsbeispiele für ›leer‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Sie müssen Ihr Glas nun nicht in einem Zuge leeren.
[Chamrath, Gustav: Lexikon des guten Tons, Wien: Ullstein 1954 [1953], S. 24]
Als ich zurückkam, war das Zimmer, das ich verlassen hatte, fast leer.
[Haffner, Sebastian: Geschichte eines Deutschen, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 2000 [1939], S. 156]
Eine solche Theorie ist leer, eine solche Erklärung erklärt nichts.
[Schumpeter, Joseph: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, Berlin: Duncker u. Humblot 1997 [1912], S. 310]
Als ich aber dann heimwärts fuhr, beherrschte mich nicht mehr jene niederdrückende Empfindung, mit leeren Händen zu kommen.
[Braun, Lily: Memoiren einer Sozialistin. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 2003]
Als Opposition nicht mehr nötig war, stand sie mit leeren Händen da.
[Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13]
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