aus Lehm bestehend; Lehm enthaltend
lehmig
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
a)
b)
mit Lehm bedeckt
c)
nach Lehm schmeckend, riechend
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Lehm · lehmig
Lehm
m.
gelb bis braun gefärbtes Gemenge von Sand und Ton.
Ahd.
leimo
‘Ton, Lehm’
(8. Jh.),
leim
(um 800),
mhd.
leim(e),
asächs.
lēmo
(10./11. Jh.),
mhd.
(md.),
mnd.
lēm,
mnl.
leem,
lēme,
leim,
liem,
nl.
leem,
aengl.
lām,
engl.
loam
‘Lehm, Ton’
stehen als Ableitungen mit
m-Suffix
(germ.
*laima-,
*laiman-;
vgl. ablautendes
germ.
*līma-,
s.
↗Leim)
neben
anord.
leir
‘Lehm, Schlamm’,
der Weiterbildung eines alten
es-Stammes.
Außergerm. sind vergleichbar
griech.
alínein
(ἀλίνειν)
‘bestreichen, salben’,
lat.
līmus
(wie
germ.
*laima-
aus
ie.
*loimos)
‘Schlamm, Kot, Schmutz’,
linere
‘(be)schmieren, bestreichen’
(ursprünglich athematisches
nā-Präsens),
abret.
linom
‘das Ausstreichen, das Ausgestrichene’,
apreuß.
layso
‘Ton(erde)’,
laydis
‘Lehm’,
lit.
laistýti
‘streichen, massieren’,
laĩtas
‘Lehmklumpen, Ofenherd, Dreschboden’.
Erschließbar ist eine Wurzel
ie.
*lei-
‘schleimig, durch Nässe glitschiger Boden, ausgleiten, worüber hinschleifen oder -streichen, schmieren’
(auch mit anlautendem
s-
belegt,
s.
↗Schleim,
↗schleichen,
↗schleifen1).
Mit
Lehm
hat sich die omd.-nd. gegenüber der um 1800
in der Literatursprache aufgegebenen Form
Leim,
Leimen
durchgesetzt.
lehmig
Adj.
‘lehmartig, aus Lehm’,
ahd.
leimag
(um 800),
leimīg
(9. Jh.),
frühnhd.
laimig,
leemich.
Typische Verbindungen zu ›lehmig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›lehmig‹.
Verwendungsbeispiele für ›lehmig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Neugierig kommen die Kinder aus den lehmigen Hütten des kleinen afrikanischen Dorfes zusammen.
Süddeutsche Zeitung, 04.11.2003
Ein Mann steht in einem zwei Meter tiefen Loch und schaufelt lehmige Erde heraus.
Die Zeit, 21.02.2011, Nr. 08
Und rote, lehmige Erde klebt an den Schuhen und Stiefeln wie Blut.
Düffel, John von: Vom Wasser, München: dtv 2006, S. 22
Günstig sind lehmige Sande mit gutem Humusgehalt, auch sandiger Lehm.
o. A.: Ratgeber für den Feingemüsebau im Freiland, Berlin: VEB Dt. Landwirtschaftsverl 1962, S. 239
Mit fauligem und lehmigem Wasser, das wir aus der Erde gruben, mußten wir uns behelfen.
Perutz, Leo: Die dritte Kugel, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1988 [1915], S. 49
Zitationshilfe
„lehmig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/lehmig>, abgerufen am 18.04.2021.
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Lehmhütte Lehmhaus Lehmgrube lehmgelb lehmfarbig |
Lehmkate Lehmkur Lehmmauer Lehmofen Lehmwespe |
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB) (2)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB) (0)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora