leicht
Adj.
‘von geringem Gewicht, nicht schwierig, bekömmlich, schnell, unbeschwert, heiter, leichtsinnig’,
ahd.
līhti
(8. Jh.),
līht
(11. Jh.),
mhd.
līht(e),
asächs.
līht-
(in
līhtlīk),
mnd.
licht,
lucht,
mnl.
licht,
lecht,
nl.
licht,
aengl.
lēoht,
līht,
engl.
light,
anord.
lēttr,
schwed.
lätt,
got.
leihts
führen auf eine Adjektivbildung
germ.
*lenhta-
bzw.
*līht(j)a-
mit Nasalausfall und Ersatzdehnung,
so daß als verwandt auch
gelingen
(s. d.)
und
(schwundstufig)
Lunge
und
lungern
(s. d.)
herangezogen werden können.
Vergleicht man ferner ebenfalls Nasalausfall aufweisendes,
doch ohne
t-Suffix
gebildetes
aind.
laghúḥ
‘leicht, unschwer, gering’,
(älter)
raghúḥ
‘eilend, schnell, geschwind, Renner’,
griech.
elachýs
(
ἐλαχύς)
‘klein, gering’
sowie
lit.
leñgvas
‘leicht’,
so kann von
ie.
*lengu̯h-
bzw.
*lṇgu̯h-
ausgegangen werden,
einer nasalierten Form der Wurzel
ie.
*legu̯h-
‘leicht in Bewegung und Gewicht’,
an die
lat.
levis
‘leicht, schnell, sanft, unbedeutend’,
air.
(Komp.)
laigiu
‘kleiner, schlechter’,
aslaw.
lьgъkъ,
russ.
lëgkij
(
лёгкий)
‘leicht’
anschließbar wären.
–
leichtern
Vb.
‘leichter machen’,
vom Komparativ des Adjektivs abgeleitet,
ahd.
līhterōn
‘leichter machen, erleichtern, mildern’
(um 1000),
mhd.
līhtern,
auch
‘leichter werden’;
dazu
erleichtern
Vb.
‘leichter machen, von einer Last befreien’,
ahd.
irlīhterōn
(11. Jh.),
mhd.
erlīhter(e)n.
Leichtigkeit
f.
‘das Leichtsein, Mühelosigkeit, Ungezwungenheit’,
mhd.
līhtecheit,
līhtekeit,
līhtikeit.
leichtfertig
Adj.
‘unbesonnen, unüberlegt, leichtsinnig’,
mhd.
līhtvertec,
līhtvertic
‘leicht, schnell in der Bewegung, fein’,
auch
‘schwächlich’;
Leichtfertigkeit
f.
mhd.
līhtvertecheit.
leichtgläubig
Adj.
‘schnell etw. glaubend, leicht zu täuschen’
(16. Jh.).
leichtsinnig
Adj.
‘leichten Sinnes, fröhlich, unbekümmert, lustig’
(16. Jh.),
dann
‘leichtfertig, unüberlegt, unbedacht’
(17. Jh.);
entsprechend
Leichtsinnigkeit
f.
‘unbekümmerter, heiterer Sinn’
(16. Jh.),
dann
‘Leichtlebigkeit, Mangel an Überlegtheit, Unvorsichtigkeit’
(17. Jh.),
in dieser Verwendung vom 18. Jh. an allmählich von
Leichtsinn
m.
zurückgedrängt.