leisten
Vb.
‘eine Arbeit zustande bringen, ausführen, eine Verpflichtung erfüllen, gewähren, bieten’,
häufig zur Umschreibung eines Verbalbegriffs,
z. B.
Ersatz,
Hilfe,
Verzicht leisten
für
ersetzen,
helfen,
verzichten.
Ahd.
(9. Jh.),
mhd.
leisten
‘ein Gebot befolgen, ausführen, einer Pflicht nachkommen’,
asächs.
lēstian
‘befolgen, ausführen, erfüllen, tun’,
mnd.
lēsten,
aengl.
lǣstan
‘Gefolgschaft leisten, folgen, helfen, tun, aushalten’,
engl.
to last
‘dauern, währen’,
got.
laistjan
‘nachstreben, (be)folgen’
gehören als
jan-Verben
zu den unter
Leisten
(s. d.)
behandelten Substantiven mit der (ursprünglichen) Bedeutung
‘Spur, Fußspur’.
Die
germ. Verbalbildung bedeutet demnach eigentlich
‘einer Spur nachgehen, nachfolgen’;
sie ist verwandt mit
lehren,
lernen,
List
(s. d.)
und gehört mit diesen sowie mit
Gleis
(s. d.)
und den dort genannten
außergerm. Formen zur Wurzel
ie.
*leis-
‘am Boden gezogene Spur, Furche’.
Der Gebrauch des
dt. Verbs im Sinne von
‘sich erlauben, sich gönnen, die finanziellen Mittel haben’
(2. Hälfte 19. Jh.)
stammt wohl aus zunächst ironischer Verwendung in der Studentensprache.
Leistung
f.
‘Ergebnis einer körperlichen oder geistigen Arbeit, das Vollbrachte, Geleistete’
(16. Jh.),
spätmhd.
leistunge
‘Übernahme einer Verpflichtung, einer Zusage’.
leistungsfähig
Adj.
‘geeignet, tauglich zu guter Arbeit’
(19. Jh.).