auf den Prinzipien des (politischen, wirtschaftlichen) Liberalismus beruhend, von diesen geprägt, diese vertretend
Grammatik: ohne Steigerung
Kollokationen:
als Adjektivattribut: die liberale Demokratie; eine liberale Partei, Wirtschaftspolitik, Zeitung; der liberale Rechtsstaat; das liberale Bürgertum; ein liberaler Politiker; die liberale Presse
als Prädikativ: das Land, die Gesellschaft ist liberal
mit Adverbialbestimmung: gemäßigt, verhältnismäßig liberal
in Koordination: liberal und bürgerlich, demokratisch; liberal oder konservativ
Beispiele:
Eine tief ausdifferenzierte arbeitsteilige
Gesellschaft sei zu komplex, als dass ein Master Mind
[sic!]
planen könnte, was die Menschen brauchen, so argumentierten
liberale Ökonomen seinerzeit. Der Markt sei
intelligenter. [Debatte – Amazon auf human, 29.06.2021, aufgerufen am 29.06.2021]
Seit seiner Gründung beim »Colloque Walter Lippmann« im Jahr 1938 in
Paris vertrat der Neoliberalismus die Auffassung, der Glaube an sich selbst
regulierende Märkte sei ein Irrweg des klassischen Liberalismus im 19.
Jahrhundert. Also das exakte Gegenteil dessen, was ihm heute unterstellt
wird. Die sich in Paris versammelnden liberalen
Intellektuellen waren tief besorgt um den Fortbestand des Liberalismus als
gesellschaftliche Leitidee. [Neue Zürcher Zeitung, 05.06.2021]
Es gehe, sagte Fertsch, um »die Erziehung des deutschen Bürgers zu
liberaler Weltanschauung und demokratischer
Staatsgesinnung, zum Gedanken der freien verantwortungsbewussten
Persönlichkeit, zur Bekämpfung jeder Diktatur, zur Toleranz auf geistigem
und religiösem Gebiet und zur Achtung vor dem Eigenleben jedes
Menschen«. [Frankfurter Rundschau, 07.01.2006]
Für mich – und damit stehe ich nicht allein – bedeutet es,
liberal zu sein, zuvörderst eine Haltung zu
haben, die den Menschen und seine individuelle Freiheit in den Vordergrund
stellt. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.01.1995]