linear
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung li-ne-ar
GrundformLinie
Wortbildung
mit ›linear‹ als Erstglied:
Linearbeschleuniger
· Lineareruption · Linearkombination · Linearmotor · Linearornamentik · Linearperspektive · Linearschrift · Linearvulkan · Linearzeichnung · linearisieren
· mit ›linear‹ als Letztglied: bilinear · interlinear · unilinear
· mit ›linear‹ als Letztglied: bilinear · interlinear · unilinear
Herkunft zu līneārislat ‘aus Linien bestehend, aus Linien gemacht’ < līnealat
Bedeutungsübersicht
- 1. linienförmig, geradlinig
- 2. [Mathematik] ...
- 3. [Kunstgeschichte] zeichnerisch
- 4. [fachsprachlich] gleichmäßig verlaufend
- 5. [Musik] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
linienförmig, geradlinig
Beispiel:
eine lineare Skaleneinteilung
2.
Mathematik
a)
eindimensional, nur der Länge nach ausgedehnt
Beispiel:
der lineare Ausdehnungskoeffizient
b)
den Exponenten 1 habend
Beispiel:
eine lineare Gleichung, Funktion
3.
4.
5.
Musik
Beispiel:
die lineare Musik (= Musik, in der selbständige Melodienlinien nebeneinanderhergeführt werden, oft ohne Rücksicht auf den harmonischen Zusammenklang)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Linie · lini(i)eren · -linig · geradlinig · krummlinig · linear
Linie f. ‘längerer (gerader, gekrümmter) Strich, (gedachte) strichartige Bahn’, ahd. linna (um 1000), mhd. linie, entlehnt aus lat. līnea ‘Leine, leinener Faden, Schnur, Strich’, dem substantivierten Femininum des Adjektivs līneus ‘aus Lein, aus Flachs, leinen, batisten’, zu lat. līnum ‘Lein, Flachs, Faden, Schnur, Leinwand, Segel, Netz’ (s. Lein). Anfangs bezeichnet lat. līnea (verkürzt aus līnearestis ‘Schnur aus Leinen’) den gespannten leinenen Faden, mit dessen Hilfe gerade Striche gezogen werden, dann diesen Strich selbst. Linie wird vielfach übertragen gebraucht und steht im Sinne von ‘Reihenfolge der Generationen, Verwandten, Ahnenreihe’ (16. Jh.) nach den genealogischen Linien auf den zeichnerischen Darstellungen von Stammbäumen (entsprechend mlat. linea), seemännisch für ‘Äquator’ (17. Jh.), militärisch für ‘Schlachtreihe des Heeres oder der Flotte, Front, Kampfgebiet mit den Stellungen der kämpfenden Truppen’ (18. Jh.). – lini(i)eren Vb. ‘mit Linien versehen’ (15. Jh.), lat. līneāre ‘nach der Richtschnur richten’, mlat. ‘mit einer Linie unterstreichen’. -linig ‘in Linien bestehend, mit Linien gemacht’, nur in Zusammensetzungen wie geradlinig Adj. und krummlinig Adj. (beide 18. Jh.), älter geradelinicht, geradlinisch, krummlinisch (17. Jh.); vgl. das Simplex linig ‘Linien habend’ (um 1500). linear Adj. ‘geradlinig, linienförmig’, auch ‘zeichnerisch’ (im Unterschied zu malerisch), in der Mathematik ‘eindimensional, nur der Länge nach ausgedehnt’, fachsprachlich ‘gleichmäßig verlaufend’ (Anfang 19. Jh.); lat. līneāris ‘aus Linien bestehend’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Reihen... ·
geradlinig ·
in einer Linie ·
linear
Assoziationen |
|
kontinuierlich ·
linear
Typische Verbindungen zu ›linear‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›linear‹.
Abbildung
Abschreibung
Algebra
Differentialgleichung
Erhöhung
Erzählen
Fernsehen
Funktional
Gleichung
Gleichungssystem
Kürzung
Lohnerhöhung
Operator
Optimierung
Programmierung
Regression
Transformation
Zollsenkung
degressiv
erzählt
exponentiell
flächig
logarithmisch
nichtlinear
nonlinear
polarisiert
zeitinvariant
zirkular
zirkulär
zyklisch
Verwendungsbeispiel für ›linear‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die regelmäßige Anordnung der vier Massen in einem Ring entspricht einem einfachsten endlichen unbegrenzten linearen Riemannschen Raum aus vier diskreten Elementen.
[Mach, Ernst: Erkenntnis und Irrtum. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1905], S. 9630]
Dementsprechend tritt in diesen Werken das harmonische Element deutlich hinter die lineare Entwicklung zurück.
[Favre, Max: Veress. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1966], S. 16526]
Und wie im ersten Teil sind die Wege zum Ziel größtenteils linear, aber nicht gerade logisch.
[C’t, 2001, Nr. 13]
Denn die Evolution verlief keineswegs so linear wie früher angenommen.
[o. A.: Intelligenz der anderen Art. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 2000 [1999]]
Eine stärker abstrahierende Gestaltungsweise kommt der linearen Beschränkung, die die Technik auferlegt, mehr entgegen.
[o. A.: Lexikon der Kunst – B. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1987], S. 27429]
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