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mäkeln

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GrammatikVerb
Aussprache 
Worttrennung mä-keln
Wortbildung  mit ›mäkeln‹ als Erstglied: Mäkelei · Mäkelsucht · Mäkler · mäkelig · mäkelsüchtig · mäklig
 ·  mit ›mäkeln‹ als Letztglied: bemäkeln · herummäkeln
eWDG

Bedeutung

abwertend an etw., jmdm. mäkeln, zu mäkeln habenan etw., jmdm. ständig etw. auszusetzen finden, nörgeln
Beispiele:
er mäkelt an allem
am Wein, Essen mäkeln
an jmds. Tun, Verhalten mäkeln
über etw. mäkeln
er mäkelte ständig
nichts war Hermine gut genug, an allem hatte sie zu mäkeln [ BredelEnkel559]
die Mutter … hatte an dem Vater zu mäkeln und zu schelten [ FrenssenBaas19]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Makler · makeln · mäkeln
Makler m. ‘Vermittler von Handelsgeschäften, Unterhändler zwischen Käufer und Verkäufer’. Die Aufnahme von mnl. mākelāre, mākelēre, nl. makelaar, mnd. mēkeler, mākeler erfolgt zuerst ins Md. (15. Jh.). Bis zum 17. Jh. setzt sich Makler im gesamten dt. Sprachgebiet gegen ausschließlich obd. Unterkäufel und westobd. westmd. Unterkäufer durch; vgl. G. Richter in: Zur Ausbildung d. Norm d. dt. Literaturspr. 2 (1976) 199 ff. Die Herkunft des nl. Wortes ist ungewiß. Da nl. makelen (s. unten) später belegt ist als mnl. mākelāre, wird eine Ableitung vom Verb fraglich. Zu weiteren Herleitungsversuchen vgl. de Vries Nl. 423. makeln Vb. ‘Maklergeschäfte betreiben, vermitteln’. Übernahme (17. Jh.) von gleichbed. nl. makelen, dessen Herkunft ebenfalls nicht sicher geklärt ist. Erwogen wird die Ableitung von nl. makelaar (s. oben) oder (was glaubwürdiger erscheint) Erklärung des Verbs als Iterativbildung zu nl. maken ‘machen, handeln’ (s. machen). Daneben steht im Nd. bis ins 18. Jh. umgelautetes gleichbed. mäkeln, das mit der aus ‘Geschäfte machen, unterhandeln, feilschen, an der Ware etw. aussetzen’ entwickelten Bedeutung ‘tadeln, etw. auszusetzen haben, nörgeln’ ins Hd. aufgenommen wird.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

(etwas) bekritteln · (etwas) bemäkeln · (seinem) Ärger (über / auf etwas) Luft machen · (sich) beschweren · beckmessern · herumkritisieren (an) · immer (et)was auszusetzen haben · immer (et)was zu meckern haben · murren · mäkeln · räsonieren · sich beklagen (über)  ●  reklamieren schweiz. · sich unzufrieden zeigen mediensprachlich · (seinen) Frust loswerden (wollen) ugs. · (seinen) Frust rauslassen ugs. · Frust ablassen ugs. · abkotzen derb, fig. · granteln ugs., österr., bayr. · maulen ugs. · meckern ugs. · mosern ugs. · motzen ugs. · nölen ugs. · nörgeln ugs. · pöbeln ugs. · quengeln ugs. · raunzen ugs., österr. · sich auskotzen (über) derb · sich unzufrieden äußern fachspr., verhüllend, mediensprachlich
Unterbegriffe
  • (he)rumjammern (über) ugs. · (he)rumjanken ugs., regional · (he)rumjaulen ugs., fig., salopp · (he)rummaulen ugs. · (he)rummeckern (an) ugs. · (he)rummosern ugs. · (he)rummotzen ugs. · (he)rummäkeln (an) ugs. · (he)rumnölen ugs. · (he)rumnörgeln (an) ugs.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›mäkeln‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›mäkeln‹.

Verwendungsbeispiele für ›mäkeln‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie teilen die zuständige Ware aus, gemäkelt wird hier nicht, ausgesucht wird hier nicht, wir machen das so – fertig. [Tucholsky, Kurt: Die Beamtenpest (III). In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1928], S. 21129]
Dann stehst du zurecht da, wo du stehst », mäkelte er. [Die Zeit, 11.11.2012 (online)]
Dabei gab es am Service bisher gar nichts zu mäkeln. [Die Zeit, 18.07.2011, Nr. 29]
Und der Druck beim Verhandeln sinkt, denn es wird für den Käufer schwerer zu mäkeln. [Die Zeit, 09.09.2002, Nr. 36]
Am Inhalt des Gesetzes gibt es nämlich juristisch nichts zu mäkeln. [Süddeutsche Zeitung, 24.10.2002]
Zitationshilfe
„mäkeln“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/m%C3%A4keln>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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