mühen
Vb.
‘sich anstrengen, plagen’,
ahd.
muoen
(8. Jh.),
mhd.
müejen,
müewen,
müen
‘beschweren, quälen, bekümmern, verdrießen, sich bemühen’,
mnd.
mȫyen,
mnl.
moeyen,
mōyen,
nl.
moeien,
afries.
mōja
‘belästigen, bemühen’
(
germ.
*mōjan),
vgl. auch
got.
afmauiþs
Part. Prät.
‘ermüdet’.
Verwandt sind die unter
↗
müde
(s. d.)
genannten Formen.
Außergerm. sind vergleichbar
russ.
(derb)
májat’
(
маять)
‘ermüden, erschöpfen, plagen’
und mit
l-Suffix
lat.
mōlēs
‘Last, Masse’,
mōlīrī
‘mit Anstrengung in Bewegung setzen’,
wahrscheinlich auch
griech.
mṓlos
(
μῶλος)
‘Kampf(getümmel)’
(ursprünglich wohl
‘Mühe, Anstrengung’),
so daß von einer Wurzel
ie.
*mō-
‘sich mühen’
ausgegangen werden kann,
die möglicherweise identisch ist mit der unter
↗
Mut
(s. d.)
genannten Wurzel
ie.
*mē-,
*mō-,
*mə-
‘heftigen und kräftigen Willens sein, heftig streben’.
Mühe
f.
‘Anstrengung, Last, Aufwand’,
ahd.
muo(h)ī
(um 1000),
mhd.
müeje,
müe
‘Beschwerde, Last, Not, Bekümmernis, Verdruß’.
mühsam
Adj.
‘voller Mühe, beschwerlich, anstrengend’
(16. Jh.);
vgl.
mhd.
müelich.
Mühsal
f.
‘Plage, Anstrengung’,
ahd.
muosal
n.
(11. Jh.),
mhd.
müejesal,
müesal
f. n.,
auch
‘Last, Verdruß’;
dazu
mühselig
Adj.
‘beschwerlich, anstrengend’,
mhd.
müejesalic,
müesalic;
Mühseligkeit
f.
(16. Jh.).